Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gay in May“ wurde am Freitagabend (04.05) der „Rosa Courage“ Preis für starkes Engagement im Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an Kölns ehrenamtliche Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes verliehen. Sie setzt sich seit vielen Jahren für gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz ein.

Seit dem 01. Mai und noch bis Anfang Juni läuft das Programm von „Gay in May“. Mehr als 40 Jahre engagiert sich der Verein für die Gleichstellung von LGBTIs (Lesbian, Gay, Bi, Trans and Intersexual Persons) in der Gesellschaft ein. Unter dem Motto „Zeit für Anerkennung“ finden auch in diesem Jahr viele bunte Veranstaltungen wie Karaoke, Tanzabende oder gemeinsame Radtouren statt. „Wir wollen in der Gesellschaft sichtbar sein, denn nur so kann die LGBTI Community Teil der Normalität werden“ erklärt Stephan Haller vom Vorstand des Vereins. Auch die Verleihung des „Rosa Courage“ Preises gehört seit über einem Vierteljahrhundert dazu.

Elfi Scho-Antwerpes – Ein Beispiel für unermüdlichen Einsatz

Die diesjährige Preisträgerin Elfi Scho-Antwerpes engagiert sich seit vielen Jahren für die Belange von Homosexuellen und Transgendern. „Sie setzt sich für sich Sichtbarkeit und Akzeptanz der LGBTIs ein“ sagt Haller. Besonders in Erinnerung ist vielen ihre Rede im Bundestag, in der sie sich vehement für die „Ehe für Alle“ ausspricht. Von ihrem Publikum erhielt sie damals größtenteils Ablehnung, im Internet aber eine deutliche Zustimmung. „Sie sieht Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Stärke“ betont SPD-Stadtratsmitglied Frank Henning, der als Redner bei der heutigen Verleihung auftrat. Auch im Bereich der Aidshilfe ist Kölns ehrenamtliche Bürgermeisterin aktiv. „Als ein Freund von mir vor vielen Jahren an Aids erkrankte, musste ich beobachten, wie sich viele Bekannte sich von ihm distanzierten. Da hab ich mich gefragt, wie offen unsere Gesellschaft wirklich ist“ berichtet die Preisträgerin.

Gleichstellung noch nicht überall angekommen

In den letzten Jahren ist bereits viel erreicht worden, wie zum Beispiel die „Ehe für Alle“, die 2017 im Bundestag beschlossen wurde. Aber: „Obwohl Homosexuelle vor dem Gesetzt gleichgestellt sind und die gleiche Rechte haben, machen viele noch Erfahrungen von Diskriminierung und Ausgrenzung“ sagt Diana Häs vom „Gay in May“ Organisationsteam. Deswegen sind Menschen, wie die vielen prominenten Träger des „Rosa Courage“ Preises nötig, ergänzt Frank Henning. „Auch in Deutschland ist es noch ein weiter Weg bis die Gleichstellung aller nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Köpfen der Menschen angekommen ist“ so der Politiker. Vor Elfi Scho-Antwerpes erhielten unter anderem Claudia Roth, Hella von Sinnen und Volker Beck den Preis für ihr Engagement.

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Foto von Links nach Rechts: Diana Häs, Elfi Scho-Antwerpes und Stephan Haller