In der Region Osnabrück wurden in diesem Jahr gleich zwei bedeutende interreligiöse Fastenbrechen gefeiert, die ein starkes Zeichen für Dialog, gegenseitigen Respekt und gesellschaftlichen Zusammenhalt setzten.
Wertschätzung, Respekt und Dialogbereitschaft
In Osnabrück luden Stadt und Landkreis erstmals gemeinsam zu einem Iftar-Empfang ein. Mehr als 100 Gäste aus muslimischen Gemeinden, christlichen Kirchen, der jüdischen Gemeinde, Politik und Gesellschaft kamen im Kreishaus zusammen. Landrätin Anna Kebschull und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter betonten die Bedeutung des interreligiösen Austauschs in herausfordernden Zeiten. Angesichts globaler Konflikte, wie dem Krieg in Gaza, sei es umso wichtiger, den Dialog aufrechtzuerhalten. „Wertschätzung, Respekt und Dialogbereitschaft sind die Grundlage unseres friedlichen Zusammenlebens“, erklärte Kebschull. Pötter unterstrich die Notwendigkeit, Hass und Extremismus entschieden entgegenzutreten.
Besonders hervorgehoben wurde die Gemeinsamkeit des Fastens in den verschiedenen Religionen: Während Muslime den Ramadan begehen, befinden sich Christen in der Fastenzeit, und das jüdische Pessachfest steht bevor. Nach einer Koranrezitation und dem Gebetsruf wurde das Fasten in einer feierlichen Atmosphäre gemeinsam gebrochen.

Fastenbrechen auch in Melle
Auch in Melle wurde das Fastenbrechen als Zeichen des interkulturellen Dialogs gefeiert. Die DITIB-Mimar-Sinan-Moschee-Gemeinde und die Stadt Melle empfingen rund 200 Gäste, darunter Generalkonsul Yusuf Arikan, Bürgermeisterin Jutta Dettmann sowie Vertreter von Kirchen, Sozialverbänden und weiteren Institutionen. „Der interreligiöse Dialog ist ein Schlüssel zum Frieden“, betonte Dettmann in ihrer Ansprache. Sie hob hervor, dass der Ramadan ebenso wie die christliche Fastenzeit eine Phase der Besinnung sei, die Brücken zwischen den Glaubensgemeinschaften bauen könne.
Generalkonsul Arikan würdigte die Bedeutung des interkulturellen Austauschs und unterstrich die zunehmende gesellschaftliche Teilhabe türkischstämmiger Menschen in Deutschland. Zudem verwies er auf die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft als Zeichen der Anerkennung und Integration.