Zahl der Gerichtsverfahren zu häuslicher Gewalt leicht gesunken

Im Jahr 2022 gab es 40.276 erledigte Gerichtsverfahren zum Schutz vor Gewalt und Nachstellung durch Partner oder ehemalige Partner, eine marginale Zunahme um 114 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Bundeskriminalamt wurden allerdings 157.550 Fälle häuslicher Gewalt erfasst, was ein Anstieg von 9,4 Prozent bedeutet und zeigt, dass weniger als ein Drittel der registrierten Fälle juristische Konsequenzen haben.

Steigende Fälle von häuslicher Gewalt trotz konstanter Gerichtsverfahren

Laut Berichten des “Redaktionsnetzwerk Deutschland” unterscheiden die Statistiken nicht, ob sich etwaige Anordnungen gegen Männer oder Frauen richteten und bieten keine Informationen über den Ausgang der Verfahren dar. Eine Sprecherin des Justizministeriums erklärte, dass der Ausgang der Verfahren nicht erfasst wird. Darüber hinaus bleibt die Zahl der von Gerichten abgeschlossenen Verfahren in den letzten Jahren relativ konstant, während die vom Bundeskriminalamt erfassten Fälle häuslicher Gewalt steigen.

Innerhalb eines Jahres 157.550 Fälle häuslicher Gewalt erfasst

Das Bundeskriminalamt verzeichnete für 2022 genau 157.550 Fälle häuslicher Gewalt, also mehr als das Dreifache der erledigten Gerichtsverfahren. Dies entspricht durchschnittlich 432 Fällen pro Tag und einem Zuwachs von 9,4 Prozent. Frauen bildeten den Großteil der Betroffenen mit 80 Prozent, während 78 Prozent der Tatverdächtigen Männer waren. Unter den Tätern waren 40 Prozent ehemalige Partner und 60 Prozent aktuelle Partner.

Politische Forderungen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte im vergangenen Jahr gefordert: “Gewalttäter dürfen nicht schnell wieder vom Radar verschwinden. Sie müssen nach dem ersten gewaltsamen Übergriff aus der Wohnung verwiesen werden.” Diese Aussage unterstreicht das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit, häusliche Gewalt wirksam zu bekämpfen und den Opferschutz zu verbessern.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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