Wohneigentum: Ist Betongold noch immer das richtige Investment?

Viele Mieter würden sich zwar gerne Wohneigentum gönnen, aber häufig fehlt ihnen das Geld. Aktuelle Studien zeigen, dass immer häufiger das nötige Budget für den Erwerb von Wohneigentum fehlt. Trotz staatlicher Subventionierungsmöglichkeiten und zinsgünstigen Darlehensangeboten können sich immer weniger Mieter den Traum vom Wohneigentum erfüllen. Mit etwas handwerklichem Geschick und einer guten Finanzplanung kann es trotzdem klappen!

Kein Geld für Wohneigentum: Mehr als 64% haben es nicht

Deutschlandweit ist die Wohneigentumsquote erstmalig seit vielen Jahren auf ein neues Tief gesunken. Zahlreiche Umfragen bestätigen, dass sich immer weniger Mieter Wohneigentum leisten können. Nur die wenigsten geben an, dass sie Mieten deutlich komfortabler als Kaufen finden.

Der Traum vom Wohneigentum ist für jeden zweiten Mieter nicht ausgeträumt, denn er besteht immer noch. Allerdings können sich immer weniger diesen Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Häufige Ursachen sind unstete Wirtschaftsverhältnisse oder die gestiegenen Immobilienpreise.

Damit der Immobilientraum Realität werden kann, wird häufig an anderer Stelle gespart. Die Kosten beim Kauf von Wohneigentum gehen weit über den eigentlichen Immobilienpreis hinaus. Hinzu kommen Notarkosten, Grunderwerbsteuer sowie andere Aufwendungen. Da gilt es, möglichst kosteneffizient zu agieren, beispielsweise bei der künftigen Wohnungseinrichtung. Für alle Sparfüchse besteht die Möglichkeit, Preisvergleiche zu nutzen. Damit kann sich jeder den Traum der eigenen Wellnessoase erfüllen und beispielsweise ein Badezimmermöbel Set günstig online kaufen. Wer es noch dazu selbst montiert, spart zusätzlich.

Tipp zur Steuerersparnis: Immobilie kaufen und zunächst leer stehen lassen

Für besonders clevere Sparfüchse gibt es eine weitere Möglichkeit: Eine Immobilie erwerben und diese zunächst für einen bestimmten Zeitraum leer stehen lassen. Das kann bei der Grundsteuer sparen. Durchschnittlich werden pro Immobilienkauf ca. 305.000 € ausgegeben. Wer seine Immobilie vermieten und zumindest einen Teil der Grundsteuer sparen möchte, kann dies als Hauseigentümer bei der Gemeinde geltend machen. Mit etwas Glück lassen sich auf diese Weise bis zu 50 % sparen. Die Grundsteuer wird auf Basis des Grundbesitzwertes ermittelt, sodass sich beim Kaufpreis von 305.000 Euro und dem Multiplikator aus Steuermesszahl und Hebesatz einiges einsparen lassen könnte.

Wohneigentum schaffen: Mit diesen Finanzierungshilfen könnte es besser klappen

Die Bundesbank bestätigt in ihrer Veröffentlichung von 2020: Die Wohneigentumsquote in Deutschland ist auf dem zweitniedrigsten Stand innerhalb der OECD. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, vor allem wohnungspolitische Maßnahmen oder finanzielle Anreize. Was fehlt, sind häufig Anreize, um Wohneigentum zu erwerben. So werden in anderen Ländern Steuerreduzierungen in erheblicher Höhe beim Kauf von Immobilien gewährleistet. Auch Kinder werden beim Immobilienkauf stärker positiv berücksichtigt und können zu einer Steuerentlastung führen.

Wesentlicher Contra-Faktor für den Kauf von Wohneigentum ist die in Deutschland hohe Grunderwerbsteuer. Sie wird beim Kauf eines Grundstückes oder eines Grundstücksanteils fällig und beträgt abhängig vom Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 %. Für viele zerplatzt durch diese zusätzliche Kostenaufwendung der Traum der Immobilie wieder, denn das Budget genügt häufig aufgrund der steigenden Immobilienpreise kaum, um alle Kosten zu decken.

Finanzielle Anreize nutzen: günstige Darlehen der Bundesregierung für mehr Wohneigentum

Die Bundesregierung versucht seit einigen Jahren, ein Umdenken beim Thema Wohneigentum zu erreichen. Es geht darum, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und Wohneigentum möglich zu machen.

Dafür stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, etwa Baukindergeld. Interessant können sich für jedes Kind jährlich bis zu 1.200 € sichern (für alle Kinder unter 18 Jahre) und zusätzlich von weiteren Programmen der KfW profitieren. Weiterhin ist ein Bürgschaftsprogramm in Planung, um Wohneigentum zu fördern. Wer seinen Wohnraum erwirbt und selbst nutzt, soll in den Genuss des Bürgschaftsbetrages anteilig für den Kaufpreis bzw. die Baukosten kommen. Somit lässt sich das benötigte Eigenkapital auch mit deutlich weniger Sicherheiten und eigenen liquiden Mitteln über Fremdwege realisieren.

Zuschüsse für den Kauf von Bestandsimmobilien und Renovierungen

Wer sich den Traum vom Wohneigentum erfüllen möchte, kann auch zu Bestandsimmobilien greifen. Sie sind häufig für geringes Budget zu haben, benötigen allerdings oft Sanierungsaufwand. Hier können clevere Immobilienbesitzer erneut sparen, denn es gibt zahlreiche Unterstützungen durch die KfW, um beispielsweise energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen mit Kostenzuschuss und vergünstigten Darlehen vorzunehmen.

Für alle, die energieeffizient sanieren möchten, gibt es beispielsweise einen vergünstigten Kredit bis 150.000 €. Darüber hinaus winkt ein Tilgungszuschuss zwischen 15 und 50 %. Wer neue Energien nutzt und beispielsweise Anlagen zur Gewinnung von Strom und Wärme installiert, darf sich über verschiedene Förderkredite freuen. Da sich das Förderprogramm der KfW immer wieder ändert, empfiehlt sich der regelmäßige Blick auf die Angebote der Bank aus Verantwortung, denn mit clever genutzten Finanzierungszuschüssen lassen sich Wunschträume auch mit wenig Budget erfüllen.

Sparen
Der Traum vom Wohneigentum muss mit der richtigen Budgetplanung und den passenden Finanzierungsunterstützungen kein Traum bleiben! Die Bundesregierung stellt zahlreiche KfW-Förderprogramme zur Verfügung.

Kann ich mir Wohneigentum leisten? Der Budgetrechner bringt Klarheit!

Damit der Traum vom Wohneigentum nicht wie eine Seifenblase zerplatzt, sollte jeder genau kalkulieren, ob und welches Wohntraum er sich erfüllen kann. Bei monatlichen Nettohaushaltseinkommen von 3.000 € und Eigenkapital von ca. 50.000 € wäre ein Kaufpreis von ca. 300.000 € mit einer monatlichen Rückzahlungsrate von 850 € denkbar.

Die monatliche Rate sollte niemals die gegenwärtigen Mietzahlungen mit einem großen Prozentsatz übersteigen, um auf zusätzliche (überraschende) Ausgaben vorbereitet zu sein. Ohne Eigenkapital mit einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen von 3.000 € könnte ein Immobilienpreis von ca. 260.000 € mit den richtigen Darlehensmitteln realisiert werden können. Vorsicht, bloß nicht die Zusatzkosten vergessen, denn Notar- und Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer und ein Sicherheitspuffer sollten stets kalkuliert werden.

Je höher der Eigenkapital-Anteil, desto mehr könnte der Wohntraum kosten. Wer einen geringen Kreditanteil aufnehmen muss, spart wertvolle Zinskosten. Je niedriger der Kaufpreis, desto geringer auch die Kosten für Grund und Notar. Sie betragen durchschnittlich 1,5–2 % des Kaufpreises. Um auf Nummer sicherzugehen, am besten mit dem Maximum, 2 %, kalkulieren. Die Grunderwerbsteuer ist variabel, denn jedes Bundesland bestimmt sie individuell. Während Baden-Württemberg eine Grunderwerbsteuer von 5 % aufweist, hat Sachsen eine Grunderwerbsteuer von 3,5 Cent. Höhere Steuern haben Schleswig-Holstein oder Thüringen (jeweils 6,5 %). Der Sicherheitspuffer sollte immer ca. 5 % betragen, um vor unliebsamen (baulichen) Überraschungen gefeit zu sein.

 

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Redaktion Hasepost
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