Die Ärzteversorgung in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Guten Abend Gesundheit“, die kürzlich in der IHK in Osnabrück stattfand.
Gute Versorgung mit Gesundheitsleistungen bedeutender Standortfaktor
Eine gute und verlässliche Versorgung mit Gesundheitsleistungen ist ein bedeutender Standortfaktor für die Attraktivität einer Region als Lebens- und Wirtschaftsraum. „Auch für Unternehmen sind stabile Versorgungsstrukturen ein Standortvorteil – nicht nur, weil die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg jedes Unternehmens ist, sondern auch im Wettbewerb um Fachkräfte“, erläuterte Anja Lange-Huber, Vizepräsidentin der IHK, in ihrer Begrüßung. „Deswegen ist Gesundheit auch ein Thema für unsere IHK: Es geht um die Attraktivität unserer Region für Unternehmen“.

Herausforderungen für die Zukunft
Zum Auftakt stand der Standortfaktor Ärzteversorgung im Mittelpunkt. Anhand der
vorgestellten Zahlen wurde deutlich, wie sich der Bedarf in den kommenden Jahren entwickelt. Besonders eindrücklich sind die Zahlen für die Stadt Osnabrück. „Aktuell sind in Osnabrück 51 der insgesamt 154 niedergelassenen Hausärzte über 63 Jahre alt. In den nächsten fünf bis zehn Jahren geht damit statistisch gesehen jeder dritte Arzt in Rente“, fasste Prof. Dr. Michael Böckelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde, die Situation zusammen.
Weitere Herausforderungen ergeben sich aus den veränderten Ansprüchen junger Mediziner
an ihren Berufsalltag. Die Arbeit im Team beziehungsweise in Teilzeit und Anstellung wird von jungen Ärztinnen und Ärzten favorisiert. Das Führen einer Einzelpraxis verliert dagegen an Bedeutung und Attraktivität.
Abgestimmtes Standortmarketing und digitale Lösungen sollen helfen
Für die langfristige Sicherstellung eines Netzes an niedergelassenen Ärzten sind ein
abgestimmtes Standortmarketing und digitale Lösungen wichtige Elemente. „Mit modernen
Ansätzen für die Zusammenarbeit zwischen ärztlichen und nicht ärztlichen Behandlern in den Praxen sowie dem konsequenten Ausschöpfen der bereits bestehenden digitalen Möglichkeiten im Gesundheitswesen ist es möglich, die hausärztliche Versorgung auch in
Zukunft sicherzustellen. Gerade in unserer Region ist Dank der engen Zusammenarbeit aller Stakeholder und der hervorragenden Unterstützung für Start-ups aus dem Gesundheitswesen viel Potenzial vorhanden, um kreative und tragfähige Lösungen hierfür zu entwickeln “, so Jan-Felix Simon, Vizepräsident der IHK.
„Außerdem brauchen wir ein gezieltes Standortmarketing, um junge Mediziner für unsere
Region zu begeistern“, ergänzte Anke Schweda, Geschäftsbereichsleiterin
Standortentwicklung der IHK. „Den nächsten ‚Guten Abend Gesundheit‘ planen wir für
Sommer 2025. Dann wollen wir gemeinsam auf die Chancen und Potenziale der
Digitalisierung blicken.“

