Ein länglicher roter Aufkleber mit einer schlichten Typographie, erinnert an eine Kampagne aus dem Jahr 2003, als die Stadt Osnabrück sich als Glückshauptstadt Deutschlands feierte.

Damals, vor inzwischen fast 15 Jahren, hatte die Zeitschrift Stern zusammen mit der Deutschen Post herausgefunden, dass die bundesweit glücklichsten Menschen in Osnabrück wohnten. “Ich komm´ zum Glück aus Osnabrück“, klebte kurz darauf auf tausenden Osnabrücker Autos, Schulranzen oder WG-Zimmertüren und kündete bundesweit vom Glück der Osnabrücker.

Doch diese Zeiten sind wohl vorbei. Einen Neumarkttunnel gibt es seither ebenso nicht mehr, wie einen staufreien Wall oder Jahre ohne mindestens einen tödlich verletzten Fahrradfahrer, in der von einem Verein, dessen Vorstandsmitglied der Stadtbaurat ist, zur fahrradfreundlichen Kommune erklärten Hasestadt.
Lediglich in diesem Sommer erinnerte das Presseamt der Stadt Osnabrück noch einmal an die glücklichen Zeiten – aber in Hamburg, nicht mehr in Osnabrück.

Pro und Kontra in der Facebook-Gruppe

Aufsehen erregte der kleine rote Aufkleber mit der Neuinterpretation des Glücks-Slogans, als ein Mitglied der Facebook-Gruppe “Du lebst schon lange in Osnabrück, wenn…. das Original” ein Foto davon veröffentlichte.
Die Reaktionen der Gruppenmitglieder auf den kritischen Sticker waren unterschiedlich. Während ein Leser den Aufkleber am besten gleich in die Mülltonne wünschte und ein anderer den Sticker als “dumpfbackig” qualifizierte, wollten eine Leser auch wissen, ob man den Sticker kaufen könne und wo er zu finden sei.

Wir haben die Tonne gefunden – aber nicht den Urheber

So ganz genau konnte sich der Facebook-Nutzer, der die Diskussion in Gang gebracht hatte, nicht mehr erinnern, wo er das Foto aufgenommen hatte. Mit ein paar hilfreichen Hinweisen versorgt, konnte unser Fotograf die braune Mülltonne aber in Osnabrücks Innenstadt auffinden. Leider lässt der Standort keine Schlüsse auf den Urheber zu.

Provoziere nicht Dein Glück - umfahre Osnabrück
An symbolträchtiger Stelle, wo Osnabrück wegen eines investitionsunwilligen Investors am meisten verkommt, steht die braune Tonne

Wir haben die braune Mülltonne in der Seminarstraße – seitlich der Johannisstraße – an der Fassade der ehemaligen Ihr Platz Filiale gefunden.
Hier, in direkter Nähe zum Neumarkt, der für viele Osnabrücker der Dreh- und Angelpunkt der aktuellen Verkehrsprobleme der Hasestadt ist, kämpft die Tonne vergeblich gegen die Vermüllung und den Niedergang der südlichen Innenstadt.
Auf beiden Seiten des Standorts finden sich Spekulationsobjekte, die von einem anonymen französischen Konzern dem Verfall preisgegeben werden, da man sich im fernen Paris nicht entscheiden kann, was nun in Osnabrück passieren soll. Obwohl die Politik mit der Neumarktsperrung den Wünschen des investitionsunwilligen Investors folgte, der hier ein Shoppingcenter bauen wollte, passiert seit Jahren nichts mehr.

Wer hat den Sticker gedruckt – wer will einen Sticker haben?

Wir würden uns freuen, wenn sich der “unbekannte Künstler”, der den Sticker gestaltet hat, bei uns meldet (am einfachsten per Mail an info@hasepost.de). Gerne würden wir eine kleine Auflage davon drucken und zu Selbstkosten an unsere Leser abgeben.

Wer Interesse an dem Sticker hat, schreibt uns bitte ebenfalls eine Mail an info@hasepost.de mit dem Betreff “AUFKLEBER” – wir melden uns dann im neuen Jahr.
Wir sammeln die Interessenten und werden dann im Januar entscheiden, ob und in welcher Auflage wir den Sticker nachdrucken. Über E-Mail informieren wir dann, wie es weitergeht.

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