Herrlich, was für eine Steilvorlage um dieses wunderbare 80er Jahre Video von Hubert Kah (jüngeren Lesern wohl nur durch Trash-TV bekannt) einzubinden.
Wie bereits bei uns berichtet, erwartet Osnabrück am 20.März eine partielle Sonnenfinsternis. Für die Stadtwerke ist das eine echte Herausforderung – leichte Nebenwirkungen sind möglich. Je nach Wetterlage kann das Naturschauspiel zu Auswirkungen auch im Osnabrücker Stromnetz führen.
„Anders als noch bei der letzten Sonnenfinsternis im Jahr 2003 haben wir in Deutschland mittlerweile einen hohen Solarstromanteil“, erläutert Heinz-Werner Hölscher, Geschäftsführer der Stadtwerke-Netzbetriebstochter
„Wenn der 20. März ein sonniger Tag wird, dann bricht die Solarstrom-Einspeisung zu Beginn der Sonnenfinsternis rapide ein“, so Hölscher weiter.
Nach Berechnungen der vier großen Übertragungsnetzbetreiber um 12.000 Megawatt, um dann bis zur Mittagszeit wieder um 19.000 Megawatt hochzuschnellen. Nicht zuletzt deshalb bereiten sich die großen Netzbetreiber bereits seit Monaten auf die möglichen Szenarien vor, um das deutsche Stromnetz an diesem besonderen Tag stabil halten zu können.
Abhängig vom „großen“ Stromnetz
„Als regionaler Verteilnetzbetreiber sind wir letztlich davon abhängig, was in den sogenannten vorgelagerten Höchst- und Hochspannungsnetzen passiert“, erläutert Ulrich Clausmeyer, Leiter Netzführung bei der SWO Netz GmbH, die möglichen Auswirkungen für Osnabrück. „Schwankungen im vorgelagerten Netz können wie in einer Kettenreaktion auch bei uns zu Auswirkungen führen.“ Letztlich hänge die tatsächliche Situation von vielen Faktoren ab: Stehen ausreichend flexible Ersatzkapazitäten zur Verfügung? Wie verhalten sich die Stromverbraucher während der Sonnenfinsternis? Oder ist es womöglich stark bewölkt? „Dann brauchen wir uns keine großen Gedanken zu machen“, so Clausmeyer weiter.
Osnabrücker Solarstromanteil ohne maßgeblichen Einfluss
Die mittlerweile 1.000 ans Osnabrücker Stromnetz angeschlossenen Fotovoltaikanlagen werden dagegen keinen maßgeblichen Einfluss auf mögliche Schwankungen haben. „Die 1.000 Anlagen haben eine installierte Gesamtleistung von 16 Megawatt – der hochgerechte Gesamtertrag dieser Anlagen pro Jahr entspricht dem Verbrauch von 3.800 Haushalten“, erläutert Heinz-Werner Hölscher. „Wenn ‚nur‘ die Osnabrücker Solarstromanlagen aufgrund der Sonnenfinsternis gleichzeitig nicht mehr einspeisen, könnten wir das in Osnabrück kompensieren – aber eine rein ‚lokale‘ Sonnenfinsternis gibt es nun mal nicht.“
Die Stadtwerke Osnabrück und die SWO Netz GmbH sind jedenfalls für den 20. März bestens gewappnet und werden die Netzleitstelle sowie die Bereitschaftsdienste personell verstärken, um optimal vorbereitet zu sein und bei Bedarf flexibel reagieren zu können.
HP, basierend auf einer PM der Stadtwerke OS, Symbolbild
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