HASEPOST
 
HASEPOST

Was es mit der fünf Meter hohen Kleiderstatue vor dem Zoo Osnabrück auf sich hatte

Mit einer imposanten Statue aus Altkleidern hat Greenpeace Osnabrück am vergangenen Wochenende vor dem Zoo auf die Schattenseiten der Modeindustrie aufmerksam gemacht.

Die rund fünf Meter hohe Installation bestand aus Kleidungsmüll, den die Umweltschutzorganisation aus Ghana mitgebracht hatte. Ziel der Aktion war es, Unterschriften für ein „Anti-Fashion-Gesetz“ zu sammeln. „Die Aktion war ein voller Erfolg. Wir konnten zahlreiche Unterschriften für ein ‚Anti-fashion-Gesetz‘ sammeln und die Besucherinnen und Besucher waren uns sehr aufgeschlossen“, teilte Greenpeace mit.

Mahnmal aus Müllbergen Ghanas

Die Kleiderstatue wurde nach einem Entwurf der Künstlerin Emanuele Jane Morelli gestaltet. Das Material stammt vom Kantamanto-Markt in Accra, einem der größten Second-Hand-Märkte der Welt. Von dort gelangen auch viele Altkleider aus Deutschland – und verursachen wachsende Umweltprobleme. Eine begleitende Ausstellung zeigte eindrücklich, wie stark die Textilabfälle die Landschaft in Ghana verschmutzen. Auf einem Banner warnten die Aktivisten: „Fast Fashion: Billig gekauft, teuer bezahlt“.

„Das muss ein Ende haben“

„Fast Fashion steht für ein Wirtschaftssystem, das Ressourcen verheizt und Menschen im globalen Süden mit unserem Müll alleine lässt. Das muss ein Ende haben“, sagte Tobias Demircioglu von der Greenpeace-Gruppe Osnabrück.

Greenpeace fordert ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz nach französischem Vorbild. Es soll eine Sonderabgabe auf Wegwerfmode einführen, die textile Kreislaufwirtschaft fördern und Werbung für Billigkleidung – auch in sozialen Medien – verbieten. Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass solche Regelungen auch in Deutschland rechtlich möglich wären.

Wachsende Kleiderberge – schrumpfende Nutzungsdauer

Seit dem Jahr 2000 hat sich die weltweite Produktion von Kleidung mehr als verdreifacht. Bis zu 180 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich hergestellt, wovon bis zu 40 Prozent unverkauft bleiben und oft vernichtet werden. In Deutschland landen über 60 Prozent der gesammelten Altkleider im Ausland – meist auf Deponien oder in Flüssen.

„Hersteller müssen endlich für Überproduktion, Wegwerfmode und die Belastungen von Umwelt und Klima Verantwortung übernehmen“, fordert Tobias Demircioglu. Nur ein starkes Anti-Fast-Fashion-Gesetz könne die wachsende Kleiderflut stoppen.

Hintergrund der Aktion

Bereits im Oktober 2023 hatten Greenpeace-Aktivisten in Ghana 4,6 Tonnen aussortierte Textilien gesammelt – rund 19.000 Kleidungsstücke, die sonst verbrannt oder deponiert worden wären. Analysen zeigten, dass über 96 Prozent der Textilien synthetische Fasern enthalten, die erheblich zur Plastikverschmutzung beitragen.

Kleiderstatue gegen Fast Fashion
Kleiderstatue gegen Fast Fashion. / Foto: Greenpeace Osnabrück

 
Hasepost
Hasepost
Dieser Artikel ist keinem bestimmten Kollegen zuzuordnen.
Hallo Welt
Html code here! Replace this with any non empty raw html code and that's it.

  

   

 

Html code here! Replace this with any non empty raw html code and that's it.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion