Warum am Himmel über Osnabrück bald Riesendrohnen vom Typ Global Hawk fliegen

Jeder kennt die Bilder: Eine Gruppe Taliban, IS-Kämpfer – und wenn´s schief läuft auch mal eine Hochzeitsgesellschaft – hocken irgendwo in einer ungemütlich wirkenden Ecke am anderen Ende der Welt und schmieden Terrorpläne.
Zack: Da schießt scheinbar lautlos und aus dem Nichts ein Feuerball von oben herab, es wird kurz hell, dann sind alle dort, wo hoffentlich zahlreiche Jungfrauen bereits sehnsüchtig auf die Ankunft der frisch gegrillten Kämpfer warten. Die Drohne selbst oder eine von ihr geleitete Rakete erlaubt so das Töten per Joystick.
Das für solche Einsätze notwendige Fluggerät soll bald auch über Deutschland fliegen – die Flugroute führt direkt über Osnabrück.

So groß wie ein kleines Verkehrsflugzeug, die GlobalHawk-Drohne. Foto: USAF
Warum am Himmel über Osnabrück bald Riesendrohnen vom Typ Global Hawk fliegen

Inzwischen ist bekannt, dass diese bis zu 15 Tonnen schweren Drohnen zumindest teilweise aus dem rheinland-pfälzischen Ramstein gesteuert werden. Im Jahr 2013 machte der gescheiterte Versuch der Bundesluftwaffe Schlagzeilen, eine europäische Riesendrohne (Spannweite knapp 40 Meter) unter dem Namen EuroHawk  in Dienst zu stellen. Das Projekt wurde gestoppt, versaute dem damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) beinahe die politische Karriere und kostete dem Steuerzahler deutlich über eine halbe Milliarde Euro.
Hintergrund der EuroHawk-Pleite: Die für Europa konzipierten Drohnen verfügten, wie die amerikanischen Baumuster GlobalHawk vom gleichen Hersteller, nicht über die für einen Betrieb im europäischen Luftraum notwendige Sicherheitstechnik.

Linker Politiker twittert Karte mit Drohnen-Flugkorridor

Offenbar scheinen die Probleme mit der Flugsicherung aus dem Weg geräumt, zumindest rein rechtlich, denn ein Tweet des Linken Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko zeigte im Dezember eine Landkarte Deutschlands, auf der eine Flugroute eingezeichnet ist, die für Drohnenüberflüge genehmigt sein soll.

Quelle: Twitter. Roter Kreis: Osnabrück
Warum am Himmel über Osnabrück bald Riesendrohnen vom Typ Global Hawk fliegen

Das Onlinemagazin Telepolis berichtet nun im Detail über die Pläne der NATO fünf GlobalHawk-Drohnen iim italienischen Sizilien zu stationieren, um von dort entlang der Grenzen Russlands zu patrouillieren. Obwohl nahezu baugleich mit den, wegen fehlender Überflugtauglichkeit gestoppten EuroHawk-Drohnen der Bundesluftwaffe, sollen diese gemeinschaftlich von verschiedenen NATO-Mitgliedsländern angeschafften unbemannten Fluggeräte über Deutschland bis zu ihrem Zielgebiet, der russischen Grenze, geflogen werden. In wie weit diese neuen NATO-Drohnen, wie auch die ebenfalls mit Überflugrechten ausgestatteten US-Drohnen, überhaupt geeignet sind sich im dichten Flugverkehr über Deutschland zu bewegen, ist nicht bekannt.


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Christian Schmidt
Christian Schmidt
Christian Schmidt sammelte seine ersten journalistischen Erfahrungen an der Leine, bevor es ihn an die Hase verschlug. Auf den Weg von Hannover nach Osnabrück brachte ihn sein Studium an der Universität Osnabrück, das ihm (zum Glück) genügend Zeit lässt, den Journalismus als "Talentberuf" zu erlernen. Neben der Hasepost, gehören einige Fachzeitschriften aus dem Bereich Bau und Architektur zu den regelmässigen Abnehmern seiner Artikel. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/20280-370.

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