# Warum „Goo-Goo-Ga-Ga” auch „Bonjour” und „Hola” bedeuten könnte Datum: 27.06.2025 00:38 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/warum-goo-goo-ga-ga-auch-bonjour-und-hola-bedeuten-koennte-608993/ --- Wenn du schon einmal ein Kleinkind beobachtet hast, wie es neue Wörter wie ein Schwamm aufsaugt, hast du die sprachliche Magie der Kindheit erlebt. Stell dir jetzt vor, dieser Schwamm nimmt nicht nur eine Sprache auf, sondern gleich zwei, drei oder sogar vier! Klingt unglaublich? Ist es aber nicht. Kinder sind wie kleine mehrsprachige Superhelden – mit Lätzchen statt Umhängen –, und die Wissenschaft bestätigt das. Deinem Kind von klein auf Zugang zu mehreren Sprachen zu ermöglichen, ist nicht nur bezaubernd, sondern auch eines der klügsten (und spaßigsten) Geschenke, die du ihm machen kannst. Lass uns gemeinsam in die Welt der polyglotten Babys eintauchen und entdecken, warum das Plappern deines Kindes vielleicht erst der Anfang einer sprachlichen Weltherrschaft ist – natürlich mit ganz viel Spaß. ## Babygehirne: Die ursprünglichen Mehrsprachigkeitsgenies Babys kommen mit einer erstaunlichen Fähigkeit auf die Welt: Sie können die Laute aller Sprachen unterscheiden. Von den kehlig-rauen Klängen des Arabischen bis zum melodischen Italienisch – das Babyhirn ist ein wahres Wunderwerk. Diese Superkraft nimmt etwa mit sieben Jahren ab, wenn sich das Gehirn auf die Sprachen spezialisiert, die es am meisten hört. Bis dahin sind Kinder Sprach-Schwämme, die Vokabeln, Grammatik und sogar Akzente mit einer Leichtigkeit aufsaugen, bei der erwachsene Lerner verzweifeln. Und das Beste: Kinder sind davon nicht verwirrt! Ein hartnäckiger Mythos besagt, zu viele Sprachen würden das Kind überfordern und zu Verzögerungen führen. Falsch! Kinder trennen Sprachen spielend, besonders wenn jede Sprache an eine Person, einen Ort oder eine Situation gebunden ist. Mama spricht Spanisch, Papa Mandarin, in der Kita wird Englisch gesprochen – das ist dank Internationalisierung auch in Osnabrück längst keine Ausnahme mehr. Studien zeigen sogar, dass mehrsprachige Kinder oft flexibler im Denken sind und besser Probleme lösen können. Sie lernen also nicht nur Sprachen, sondern auch, besser zu denken. ## Es sind nicht nur Worte – sondern auch um Kultur und Empathie Wenn Kinder mehrere Sprachen lernen, öffnen sie sich auch für verschiedene Blickwinkel auf die Welt. Sprache formt Denken, und jede Sprache bringt eigene Nuancen mit sich. Im Japanischen gibt es viele Varianten für „Danke“, je nach Beziehung. Im Suaheli verändert sich das Wort für „Freund“, je nachdem, ob du eine oder viele Personen meinst. Solche Unterschiede lehren Kinder, soziale Signale zu lesen und kultursensibel zu sein. Auch beim Deutschlernen hilft das, die Sprache aus vielen Perspektiven zu verstehen. Außerdem profitieren mehrsprachige Kinder von einem besseren Gedächtnis, längerer Aufmerksamkeit und einem stärkeren Bewusstsein für Sprache an sich. Sie sind sensibler für Ton, Bedeutung und Struktur – selbst in Sprachen, die sie nicht sprechen. Und mal ehrlich: Die coolen Talente, die so ein Kind entwickelt, sind endlos. Dein sechsjähriges Kind, das plötzlich Eis auf Italienisch bestellt? Pures Charisma! Mehrsprachige Kinder schneiden häufig besser in Tests ab und haben später bessere Chancen auf eine internationale Karriere. Während du also abends „Frère Jacques“ singst, bereitest du vielleicht gerade einen künftigen Weltenbürger vor. ## Je früher, desto besser – und je lustiger, desto leichter Je jünger das Kind, desto einfacher lernt es Sprachen. Die ersten Lebensjahre sind die beste Zeit dafür, denn das Babyhirn ist perfekt auf das Hören und Nachahmen von Lauten programmiert. So klingen mehrsprachige Kinder später oft fast wie Muttersprachler – ohne peinlichen Akzent. Das Lernen selbst muss kein ödes Pauken sein. Kinder lernen spielerisch, durch Singen, Geschichten, Spielen und Gespräche. Je verrückter und lustiger, desto besser. Willst du, dass dein Kind einen spanischen Satz behält? Mach daraus einen Tanz. Soll es französische Laute üben? Bastle ein Puppentheater daraus. Kinder sind Lernmaschinen – solange der Spaß nicht zu kurz kommt. Und keine Sorge, wenn du selbst nicht mehrsprachig bist! Schon Musik, Videos, Bücher oder zweisprachige Betreuer können dein Kind in Kontakt mit anderen Sprachen bringen. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, Türen zu öffnen. Fang einfach klein an: Sag beim Frühstück „Hallo“ in einer anderen Sprache, lies ein Bilderbuch auf Französisch vor oder sing ein deutsches Kinderlied. Wichtig ist, Vielfalt als etwas ganz Normales und Schönes zu zeigen und die natürliche Begabung deines Kindes zu fördern. Am Ende geht es nicht nur darum, deinem Kind mehrere Sprachen beizubringen. Es geht darum, ihm einen Vorsprung zu geben, damit es kreativ denken, globale Freundschaften schließen und die Vielfalt unserer Welt schätzen lernt. Und wenn es dann eines Tages sein Eis auf Italienisch bestellt? Dann ist das nur das Sahnehäubchen. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück