HASEPOST
 
HASEPOST

Warnstreik in Osnabrück geht weiter: Kundgebung der ver.di auf dem Marktplatz

Dem Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Warnstreik in der laufenden Tarifrunde für Bund und Kommunen folgten am Dienstag, den 25. Februar, wieder viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Stadt Osnabrück, der Sparkasse Osnabrück, des Klinikums Osnabrück und der Stadtwerke.

Streikender Demonstrationszug durch die Stadt

Ab 09:30 Uhr trafen sich die Streikenden der Stadtwerke, darunter auch die streikenden Busfahrer der SWO Mobil, der Sparkasse Osnabrück und der Kreissparkasse Melle, vom Bauhof Melle und Quakenbrück sowie von der Stadt Georgsmarienhütte, vor der Sparkasse am Berliner Platz. Mit der Parole „Acht Prozent, das ist fair – Nancy gib die Kohle her!“ sorgte Martina Haack, ver.di Gewerkschaftssekretärin, für Stimmung – ein Appell an Nancy Faeser, die als Bundesinnenministerin Teil der Arbeitgeberseite bei den Tarifverhandlungen ist.

Streik-Demonstration von ver.di über die B68
Streik-Demonstration von ver.di über die B68 / Foto: Mika Lindenborn

Kundgebung auf dem Marktplatz

Um 10:00 Uhr zogen der Streikzug unter aufsehenerregendem Pfeifen und Trillern von der Sparkasse aus los, um die anderen Streikteilnehmenden am Platz vor der Volkshochschule Osnabrück (VHS) zu treffen. Dazu kam noch ein Demonstrationszug vom Klinikum. Mit den Rufen „Heute ist kein Arbeitstag“ und „Heute ist Streiktag“ ging es durch die Stadt, bis die der Zug gegen 11:30 Uhr auf dem Marktplatz zu einer Kundgebung zusammenkamen.

Auch Hund Sunny streikt mit
Auch Hund Sunny streikt mit / Foto: Mika Lindenborn

Reibungsloser Ablauf

Aufgrund der professionellen Absicherung der Straßen durch die Polizei kam es während der Demonstration zu keinen Zwischenfällen. Der Verkehr konnte, kurz nachdem die streikende Menschenmenge durchgezogen war, wieder fließen, sodass es nicht zu lang andauernden Verkehrsbehinderungen kam.

Wohl nicht der letzte Streik

„Die Stadtbeschäftigten setzen mit ihrem Warnstreik ein deutliches Signal: Sie erwarten endlich ein Angebot von den Arbeitgebern“, erklärt Martina Haack, ver.di Gewerkschaftssekretärin. Dass auch nach der zweiten Verhandlungsrunde immer noch kein Angebot vorliege kritisiert sie scharf: „Das ist eine Missachtung der Beschäftigten. Wer täglich dafür sorgt, dass Osnabrück funktioniert, verdient faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.“ Haack glaubt nicht daran, dass der Streik am Dienstag der letzte war, gerade  auch in Anbetracht der Bundestagswahl, die für viel Verunsicherung unter allen beteiligten Akteuren gesorgt habe. „Erst, wenn ein Gespräch auf Augenhöhe mit der Arbeitgeberseite stattfindet, kann es zu einer Einigung kommen.“

Mehr Lohn und Arbeitsentlastungen gefordert

In der aktuelle Tarifrunde fordert ver.di eine Lohnerhöhung von acht Prozent, aber mindestens 350 Euro mehr pro Monat, während die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich steigen sollen. Zudem werden höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten sowie eine weitere Entlastung durch drei zusätzliche freie Tage verlangt. Ein weitere Forderung ist ein sogenanntes „Meine-Zeit-Konto“, das eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung ermöglichen soll. „Unsere Forderungen sind nicht überzogen, sondern dringend notwendig, um den öffentlichen Dienst attraktiv zu halten“, rechtfertigt Reiner Schäl, ver.di Gewerkschaftssekretär. „Wir brauchen eine spürbare Aufwertung der Arbeit, sonst werden immer mehr Fachkräfte abwandern. Die Leidtragenden wären am Ende die Bürgerinnen und Bürger, die auf diese Dienstleistungen angewiesen sind.“

Der Streikzug von ver.di zieht am Schloss vorbei.
Der Streikzug von ver.di zieht am Schloss vorbei / Foto: Mika Lindenborn

Bundesweite Streiks sollen Aufsehen erregen

Laut Martina Haack gehe es bei den Streiks darum, Sichtbarkeit der betroffenen Mitarbeitenden des öffentlichen Dienstes zu schaffen, die aktuell bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne auf die Straße gehen: „Jetzt wird erst deutlich, das ohne die Mitarbeiter vom öffentlichen Dienst im Alltagsleben kaum etwas funktioniert, sei es die Kita, die Pflegeversorgung, der Bus oder die Beratung bei der Sparkasse.“ Gegenüber den vom Streik negativ betroffenen Bürgerinnen und Bürgern macht Haack deutlich, dass gute Arbeitsbedingungen wichtig seien, damit diese zahlreichen öffentlichen Leistungen langfristig mit gewohnter Qualität erbracht werden können. Somit würden auch sie von einem für die Arbeitnehmerseite guten Ausgang der Tarifverhandlungen profitieren.

 

 

  

Anzeige
-->

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion