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Wachsende Zweifel an EU-Milliardenplan für KI-Rechenzentren

In der Branche wächst die Skepsis gegenüber dem EU-Plan, mit milliardenschweren Subventionen mehrere KI-Gigafactories aufzubauen. Manager und Experten bezweifeln Bedarf, Auslastung und Ansatz der geplanten Rechenzentren, für die Brüssel insgesamt 20 Milliarden Euro in Aussicht stellt.

EU plant fünf KI-Rechenzentren mit Milliardenförderung

Mit dem Aufbau von fünf über den Kontinent verteilten Rechenzentren will die Europäische Union ihren Rückstand beim globalen KI-Wettrennen verringern. Die Gigafactories sollen jeweils mit etwa 100.000 spezialisierten GPU-Chips ausgestattet und von privaten Unternehmen errichtet und betrieben werden. Um die dafür nötigen massiven Investitionssummen zu stemmen, hat die EU insgesamt 20 Milliarden Euro an Fördergeldern in Aussicht gestellt. Die schwarz-rote Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, mindestens eine der KI-Gigafactories nach Deutschland holen zu wollen.

Bedenken aus der Cloud- und Open-Source-Szene

Die Gigafactory-Strategie werde eher „nicht dafür sorgen, dass Europa im weltweiten Maßstab digital unabhängiger und kompetitiver wird“, sagte Kai Wawrzinek, Gründer und CEO des Cloudanbieters Impossible Cloud, dem Wirtschaftsmagazin Capital. Frank Karlitschek, Chef der Stuttgarter Softwarefirma Nextcloud, sagte: „Da soll erst die Infrastruktur aufgebaut werden und danach die Nachfrage entstehen. Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Denkweise ist.“

Kritik aus der Wirtschaft

„Der Hardware-Zug ist abgefahren“, erklärte SAP-Chef Christian Klein Anfang Juli vor Journalisten. „Fünf neue Rechenzentren sind nicht das, was wir brauchen.“ Siemens-CEO Roland Busch hinterfragte in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ebenfalls das Gigafactory-Projekt: „Das Pferd von hinten aufzuzäumen, ist keine gute Idee.“ Er wisse gar nicht, wie man die Rechenzentren „derzeit auslasten“ könnte.

Fragen nach Bedarf und Auslastung

Auch Impossible-Cloud-Gründer Wawrzinek meldete Zweifel an dem vermeintlichen Bedarf für die entsprechende Rechenleistung an: „Wenn man so große Summen in ein Projekt pumpen will, funktioniert das nur, wenn man auch die Nutzung sicherstellen kann. Dafür bräuchte es die entsprechenden Digitalplayer“, so Wawrzinek zu Capital. Der Tech-Experte Stefan Heumann vom Berliner Thinktank Agora Digitale Transformation ergänzte: „Wir wollen die Infrastruktur bauen und finanzieren, wissen aber noch gar nicht genau, was damit gemacht werden soll.“ Er teile daher „die Sorge, dass das am Markt vorbeigehen könnte“. Noch drastischer formulierte es der Publizist Ansgar Baums: Es sei „eine krasse Hybris“, dass man den Unternehmen erzählen wolle, „wie der Business Case für ihre Milliardeninvestitionen auszusehen hat“.

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mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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