Über unerwartet viel Aufmerksamkeit durfte sich die Osnabrücker AfD am Samstagvormittag freuen. Gemessen an bisherigen Infoständen vor dem Haarmannsbrunnen waren mit etwa zwei Dutzend Vertretern deutlich mehr AfD-Mitglieder am Infostand vertreten, aber auch die Gruppe der Gegendemonstranten hatte aufgerüstet.
Die rund 50 Gegendemonstranten, darunter die „Omas gegen Rechts“, Teilnehmer mit Antifa-Fahnen und Ratsmitglied Nicole Ermektas (Linkspartei), hatten eine lautstarke Musikanlage mitgebracht. Auf der Playlist u. a. K.I.Z. mit „Hurra die Welt geht unter“.
Doch laut war den Anhängern der AfD nicht laut genug. Sie machten sich einen Spaß daraus, die immer wieder aufflammenden Sprechchöre (u. a. „Ganz Osna hasst die AfD“) über ein Megafon mit „Lauter, lauter“-Rufen anzufeuern. Auf der Seite der AfD-Vertreter verteilte Ratsmitglied Alexander Garder Flyer an Passanten, während der bloggende Ratsherr Kalla Wefel geschäftig zwischen den „Fronten“ pendelte.

Polizei nicht in der Lage, einen Demo-Verantwortlichen festzustellen
Trotz einer seit mehr als einer Woche u. a. über den Instagram-Kanal der Gruppierung „den Rechten das Räume nehmen“ verbreiteten Ankündigung der Demonstration war diese nicht in der dafür vorgesehenen Frist bei der Stadtverwaltung Osnabrück angemeldet worden.
Zur Feststellung eines Verantwortlichen – obwohl u. a. ein Demonstrationsteilnehmer mit einem Megafon immer wieder die Regie übernahm – sah sich der Einsatzleiter der Polizei vor Ort nicht in der Lage, sodass die aus der Missachtung des Versammlungsrechts resultierende Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens durch die Ordnungsbehörde der Stadtverwaltung nicht möglich sein wird.
Weitere Demonstration am Nachmittag in der Wüste erwartet
Trotz der inzwischen erfolgten Absage einer für heute geplanten Veranstaltung der AfD durch die Wirtin des Parkhaus Rink wollen linke AfD-Gegner am Nachmittag zusätzlich noch in der Osnabrücker Wüste demonstrieren – diese Demonstration wurde nach Recherchen unserer Redaktion fristgerecht angemeldet.
