Der VfL Osnabrück bekommt kaum eine Atempause: Am Dienstag sind die „Kleeblätter“ zu Gast an der Bremer Brücke

Die enge Staffelung der Spieltage gewährt den Lila-Weißen nur eine Atempause von drei Tagen. Am Dienstagabend ist mit der SpVgg. Greuther Fürth ein traditionsreicher Fußballverein an der Bremer Brücke zu Gast.

Eine Vorschau von Hermann Schmidt

Einer der beiden Stammvereine, die Spielvereinigung Fürth, hatte seine Glanzzeiten in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen und auch noch in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Nationalspieler Karl Mai und Herbert Erhard in den Reihen der „Kleeblätter“ antraten.

Im Jahr 1996 schlossen sich die Vereine SpVgg. Fürth und TSV Vestenbergsgreuth zur SpVgg. Greuther Fürth zusammen. Die Mannschaft vom Fürther Ronhof führt die „ewige Tabelle“ der 2. Bundesliga unangefochten vor Alemannia Aachen und dem FC St. Pauli an. Zur Spielzeit 2012/2013 stiegen die Fürther in die 1. Liga auf, danach aber auch gleich wieder ab.

Die Spielzeit 2019/2020 schlossen die Fürther auf Rang 9 in der 2. Bundesliga ab. Lange Zeit konnten sie Kontakt zur Spitzengruppe der Liga halten.

In der laufenden Saison hat sich die Spielvereinigung unter dem seit 2019 am Ronhof amtierenden Trainer Stefan Leitl bislang zu einem der Anwärter auf einen Aufstiegsplatz gemausert. Damit der Traum wahr werden kann, wollen die Fürther beim VfL Osnabrück drei Punkte einfahren. Mit dem 3:3 Unentschieden bei Fortuna Düsseldorf (am 22.1.2021) hat die Spielvereinigung unterstrichen, dass sie oben mitspielen kann.

Finanziell sind die Kleeblätter- ebenso wenig wie ihr Gastgeber- nicht gerade auf Rosen gebettet. Doch wie der VfL wird der fränkische Traditionsverein solide und mit kaufmännischer Sorgfalt gemanagt. Mit Sportdirektor Rachid Azzouzi, der 37mal für sein Geburtsland Marokko als Nationalspieler antrat, haben die Fürther einen erfahrenen Zweitliga-Spezialisten in der Vereinsführung, der in gleicher Funktion bereits in Diensten des FC St. Pauli und der Düsseldorfer Fortuna stand.

VfL: Selbstbewusstsein zurückgewinnen, kämpfen und siegen!

Nach dem 0:1 gegen Erzgebirge Aue am Freitagabend, und damit der dritten Niederlage in Folge, steht das Team von Trainer Marco Grote im Match gegen Greuther Fürth erneut vor einer großen Herausforderung. Es gilt, die Köpfe frei zu bekommen und das gegenwärtige Tief zu überwinden.

Dass die Lila-Weißen in der Lage sind, auch favorisierte Mannschaften zu schlagen, haben sie im Verlauf der Hinrunde mehrfach unter Beweis gestellt. Das Geschehen der bisherigen Saison spricht dafür, dem Osnabrücker Trainer und seinem Kader zu vertrauen, auch dann, wenn zuletzt nicht alles nach Wunsch lief. Der Unmut einzelner, kritischer Fans im Umfeld des VfL nach den drei Niederlagen hilft niemandem weiter, am allerwenigsten der Mannschaft.

Das unmittelbar bevorstehende Programm, die Begegnungen gegen Fürth, Hannover und Bochum werden wegweisend für den weiteren Verlauf der Saison sein. Es kommt darauf an, die richtigen Rückschlüsse aus den Ergebnissen gegen Würzburg, den HSV und Erzgebirge Aue zu ziehen, und eine Mannschaft zu formieren, die ihr Selbstbewusstsein zurückgewinnt, ein Team, das zeigt, dass es den Kampf annimmt und ein Spiel über neunzig Minuten gestalten kann. Der herbeigesehnte Heimsieg gegen die SpVgg. Greuther Fürth könnte die Weichen für weitere Punktgewinne in den dann folgenden beiden Begegnungen stellen.

VfL- Trainer Marco Grote nach dem 0:1 gegen Aue: „Der Sieg von Aue war nicht unverdient. Das Gegentor nach einer Viertelstunde war keine gute Konstellation für den weiteren Verlauf des Spiels… Wir hatten wenig gute Torchancen. Wir müssen besser nach vorne spielen. Unser Ziel ist es, das dritte Jahr in Folge in der zweiten Liga zu spielen. Wir sind in einer schwierigen Phase, und müssen an Grenzen gehen, um Punkte zu holen.“

Mit Zuversicht, Kampfgeist und der im Fußball erforderlichen Kreativität sollte das möglich sein.

Mein Tipp: 2:1 

 

 

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Hermann Schmidt
Hermann Schmidt
Hermann Schmidt beobachtet den Fußball an der Hase von der Elbe aus. In Hamburg war der gebürtige Hesse lange Zeit als Verlagsmanager tätig. Zwanzig Jahre lang hat er selbst gespielt, in der Jugend als Stürmer und danach als Vorstopper in seiner Heimat und beim BFC Südring (Berlin). Schmidt ist Autor zahlreicher Fußballbücher und Biografien. Die Buchveröffentlichungen „Legenden des FC St. Pauli“ und „Männer trinken kein Fanta“ sind im Jahr 2020 erschienen. Zu seinen Lieblingsclubs gehören neben dem VfL auch Holstein Kiel, der FC St. Pauli und der 1.FC Köln.

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