Deutschland erzielt seit über drei Jahrzehnten einen konstanten Exportüberschuss im Handel mit den USA und hat 2024 einen neuen Rekordwert erreicht. Die Vereinigten Staaten sind aktuell wichtigster Handelspartner Deutschlands und bedeutendster Abnehmer deutscher Exporte, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Handelsbilanz seit 1991 durchgehend positiv
Seit 33 Jahren exportiert Deutschland mehr Waren in die USA, als es von dort importiert. Den letzten Importüberschuss gab es im Jahr 1991, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Bereits seit 2015 seien die USA das bedeutendste Abnehmerland deutscher Exporte. Im Jahr 2024 waren sie nach neun Jahren auch erstmals wieder der wichtigste Handelspartner Deutschlands insgesamt. Damit lösten die USA die Volksrepublik China ab, die von 2016 bis 2023 auf Rang 1 der wichtigsten Handelspartner gelegen hatte.
Überblick über die Entwicklung seit 1950
Von 1950 bis einschließlich 1967 hatte Deutschland mit den Vereinigten Staaten jedes Jahr ein Handelsdefizit. Dieses schwankte zwischen 1,9 Milliarden Euro und 0,2 Milliarden Euro. In diesem Zeitraum lagen die USA durchgehend auf Rang 1 der wichtigsten Lieferländer von deutschen Importen. Der Wert der Importe aus den USA stieg von 0,9 Milliarden Euro im Jahr 1950 auf 4,4 Milliarden Euro im Jahr 1967 (+393,3 Prozent). Der Anteil dieser Importe an den deutschen Gesamtimporten schwankte zwischen 10,3 und 18,5 Prozent.
Auch die Exporte in die USA nahmen in diesem Zeitraum zu. Lag ihr Wert 1950 noch bei 0,2 Milliarden Euro, waren es 1967 rund 4,0 Milliarden Euro (+1 727,1 Prozent). Der Anteil der Exporte in die USA an den Gesamtexporten Deutschlands schwankte zwischen 5,1 und 9,2 Prozent. Die Vereinigten Staaten waren in dieser Phase stets unter den sieben wichtigsten Abnehmerländern für deutsche Exporte.
Im Jahr 1968 gab es erstmals einen deutschen Exportüberschuss (+1,0 Milliarden Euro) im Handel mit den Vereinigten Staaten. Die USA lagen als Lieferland erstmals nur noch auf Rang 2 und fielen seitdem nie wieder auf Rang 1 zurück, aber auch nie tiefer als Rang 6.
Langanhaltender Exportüberschuss seit 1992
Im Zeitraum von 1968 bis 1991 bewegte sich der Handelssaldo zwischen -2,1 Milliarden Euro und +14,5 Milliarden Euro. 1991 wurde zum letzten Mal ein Importüberschuss von -0,3 Milliarden Euro verzeichnet. Ab 1992 stiegen die Exporte in die USA deutlich schneller als die Importe aus den Vereinigten Staaten. Der deutsche Exportüberschuss wurde zunehmend größer: 2001 überschritt er erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro, 2013 lag er zum ersten Mal über 40 Milliarden Euro und seit 2022 liegt der Saldo bereits drei Jahre in Folge über 60 Milliarden Euro. 2024 erreichte der Saldo den Rekordwert von +69,8 Milliarden Euro.
Für viele deutsche Exportbranchen wie die Pharmaindustrie, Medizintechnik, den Fahrzeug- und Maschinenbau waren die Vereinigten Staaten 2024 ein besonders bedeutender Absatzmarkt. Insgesamt gingen 10,4 Prozent aller deutschen Exporte in die USA, das war der höchste Anteil seit 2002.
Im Februar 2025 wurden Waren im Wert von 14,0 Milliarden Euro in die USA exportiert (+0,9 Prozent gegenüber Februar 2024), was einem Anteil von 10,7 Prozent an den Gesamtexporten entsprach. Gleichzeitig wurden Waren im Wert von 7,1 Milliarden Euro aus den USA importiert (-6,1 Prozent gegenüber Februar 2024), was 6,3 Prozent der deutschen Gesamtimporte entsprach. Damit erreichten die USA im Berichtsmonat Rang 3 unter den wichtigsten Lieferländern für deutsche Importe.
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