Die Deutsche Bank warnt vor Wettbewerbsnachteilen für europäische Geldhäuser infolge der geplanten Lockerung der Bankenaufsicht in den USA. Interim-Amerika-Chef Paul Maley drängt auf eine Reaktion der EU; Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp fordert ein Umdenken bei der Umsetzung der Basel-III-Kapitalregeln. Nach Berechnungen von Alvarez and Marsal könnten US-Banken künftig im Schnitt 15 Prozent weniger Eigenkapital vorhalten.
Warnung der Deutschen Bank
„Wir sehen grundsätzlich die Gefahr von Wettbewerbsnachteilen für alle europäischen Banken, wenn die EU nicht auf den Deregulierungstrend in den USA reagiert“, sagte Paul Maley, der interimistische Amerika-Chef des Instituts, dem „Handelsblatt“ in Washington.
„Wir beobachten bereits heute, dass größere überregionale US-Banken anfangen, großzügiger Kredite zu vergeben, zumal die Zinsen im Dollarraum sinken“, sagte Maley dem „Handelsblatt“ in Washington. „Wenn die größten US-Banken ihre Bilanzen durch regulatorische Erleichterungen noch effizienter nutzen können und dies in großem Stil quer durch viele Geschäftsfelder tun, hätte das natürlich Auswirkungen auf die Wettbewerbssituation – zunächst in den USA, aber dann auch international“, sagte Maley dem „Handelsblatt“ in Washington.
Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft Alvarez and Marsal müssen US-Banken wegen der Deregulierung künftig im Schnitt 15 Prozent weniger Eigenkapital als Sicherheitspuffer vorhalten.
Forderungen aus der Commerzbank
Auch Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp forderte ein Umdenken in Europa, besonders bei der Umsetzung der global beschlossenen Basel-III-Kapitalregeln. „Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht zu viele neue regulatorische Vorgaben einführen“, sagte sie in Washington. „Beim bestehenden Rahmenwerken darf es nicht nur um Vereinfachungen gehen, in einigen Bereichen brauchen wir auch Deregulierung“, sagte sie in Washington.
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