# UN-Konferenz: Letzte Chance gegen weltweite Plastikverschmutzung Datum: 05.08.2025 08:04 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/un-konferenz-letzte-chance-gegen-weltweite-plastikverschmutzung-621531/ --- Die Meeresbiologin Melanie Bergmann bezeichnet die laufenden UN-Verhandlungen zur weltweiten Plastikverschmutzung als entscheidenden Wendepunkt im Kampf gegen Kunststoffmüll. Jährlich wächst die Plastikproduktion weiter, mit dramatischen Folgen für Umwelt und Gesundheit. Bergmann sieht dringenden Handlungsbedarf, sowohl bei der Regulierung als auch bei der chemischen Zusammensetzung von Kunststoffen. ## Historische Chance im Kampf gegen Plastikmüll Die Meeresbiologin Melanie Bergmann betont die Bedeutung der aktuellen UN-Konferenz zur globalen Plastikverschmutzung. „Wir haben hier wirklich eine historische Chance, die wir beim Schopfe packen müssen“, sagte sie dem Sender „Tagesschau24“. Jährlich steige die Plastikproduktion um etwa vier Prozent, so Bergmann. Sie wies darauf hin: „Es wird prognostiziert, dass sich der Plastikmüll, der entsteht, bis 2060 verdreifachen könnte. Jedes Jahr landen zwischen 19 und 23 Millionen Tonnen Plastik in unseren Gewässern“, gab die Wissenschaftlerin zu bedenken. ### Belastungsgrenzen überschritten Laut Bergmann zeigen wissenschaftliche Studien, dass die Welt bereits über den planetaren Belastungsgrenzen liege. „Das heißt, wir müssen wirklich ganz dringend dieses Problem regulieren, auch um unsere CO2-Emissionen zu reduzieren“, warnte sie im Interview mit „Tagesschau24“. Neben der Menge des produzierten Plastiks sieht sie auch Handlungsbedarf bei der chemischen Zusammensetzung: „Dahingehend, dass diese schädlichen Chemikalien ausgeschlichen werden, dass wir eine Vereinfachung bekommen. Denn momentan können selbst PET-Flaschen von verschiedenen Anbietern eine unterschiedliche Zusammensetzung haben.“ ### Plastik in Umwelt und Körper Plastik sei laut Bergmann mittlerweile überall in der Umwelt und sogar im menschlichen Körper zu finden. Sie erläuterte gegenüber „Tagesschau24“: „Wir haben es im Herz gefunden, in unseren Lungen, in der Blutbahn, sogar im Hirn wurden sehr kleine Partikel nachgewiesen, aber eben auch schon in der Plazenta und in der Muttermilch. Das heißt, unsere Nachkommen werden schon damit konfrontiert, bevor sie überhaupt auf die Welt kommen.“ Dies sei ein besonders sensibles Entwicklungsstadium und verdeutliche laut Bergmann nochmals, „dass wir dringend ins Handeln kommen müssen“. ### Verhandlungen in Genf als letzte Chance Ab Dienstag werden in Genf die Verhandlungen zu einem UN-Abkommen gegen die Plastikverschmutzung fortgesetzt. Anfang Dezember 2024 fand im südkoreanischen Busan die eigentlich letzte vorgesehene Verhandlungsrunde statt, allerdings ohne Abkommen. Die Gespräche in Genf gelten laut Angaben als vermutlich vorerst letzter Versuch für ein internationales Abkommen. Bergmann begleitet die Verhandlungen als Teil der deutschen Delegation. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 5. August 2025 08:04. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück