Türchen 6: Die Geschichte der Schokoladen-Weihnachtsmänner

In der Weihnachtszeit beschert unser HASEPOST-Adventskalender euch besinnliche Meldungen und weihnachtliche Geschichten: Ausflugs- und Dekotipps, Festtage an besonderen Orten, winterliche Rückblicke und rührende Weihnachtsgeschichten – 24 Artikel an 24 Tagen decken alles ab, um Weihnachtsstimmung in unserer Hasestadt zu verbreiten.

Schokoladen-Weihnachtsmänner sind seit unser aller Kindheit fester Bestandteil der Adventszeit und bevölkern immer früher im Jahr in großen Massen die Regale der Supermärkte. Die Anfänge der süßen Weihnachtsmänner liegen bereits weit vor unserer Zeit, seitdem wurde die Leckerei zu einem weltweiten Massenphänomen.

Im Jahr 2020 produzierte die deutsche Süßwarenindustrie rund 151 Millionen Schokoladen-Weihnachtsmänner und -nikoläuse – Tendenz in den letzten Jahren wieder steigend. Damit nimmt die leckere Saisonsüßware einen großen Teil des durchschnittlichen jährlichen Süßwarenverbrauchs der Deutschen von rund 28,5 Kilogramm (2019) ein. Im gleichen Jahr wurden in Deutschland über 800.000 Tonnen Schokoladenwaren hergestellt, und obwohl das alljährliche Geschäft der Schokoladenweihnachtsmänner davon nur einen kleinen Teil ausmacht, erfreut sich die weihnachtliche Süßware weltweiter Beliebtheit und kann eine lange Tradition aufweisen.

Von Deutschland in die ganze Welt

Bereits um 1820 soll es die ersten Schokoladen-Weihnachtsmänner gegeben haben – wohlgemerkt stammten die ersten Exemplare aus Konditoreien und waren, anders als heute, auch von innen gefüllt. Der “hohle“ Schokoladen-Nikolaus entstand erst Mitte des 19. Jahrhunderts, weitere 100 Jahre später konnten die ersten Weihnachtsmänner dann auch maschinell hergestellt werden. Der Weg für ein Millionengeschäft war geschaffen.

Bis heute ist die Herstellung der Süßware überproportional zeitaufwendig. 24 Stunden dauert es in etwa, bis die Schokolade hergestellt, die Form gegossen und ein fertiger Weihnachtsmann in seiner bunten Verpackung auf die schokoladenwütigen Bürgerinnen und Bürger losgelassen werden kann. Von den 151 Millionen in Deutschland produzierten Schoko-Nikoläusen wird etwa ein Drittel in die ganze Welt verschifft – teils bis ans ganz andere Ende nach Australien. Angesichts des großen Umfangs beginnt die Produktion daher bereits im Mai.

Vom Weihnachtsmann zum Schokohasen?

Obwohl die Produktion laut der Hersteller an die Bestellungen der Händler angepasst wird und der Überschuss so gering wir möglich gehalten werden soll, leere sich die Weihnachtsmann-Regale der Supermärkte nur in den seltensten Fällen vollständig. An dem alljährlich aufflammenden Mythos, dass der Weihnachtsmann im Anschluss zum Schokohasen für die Ostertage wird, ist allerdings kaum was dran, zu groß ist der Aufwand um Rücktransport, Entpacken und erneutem Einschmelzen. Stattdessen werden die am Ende aller Sonderangebote verbliebenen Schoko-Weihnachtsmänner weltweit an soziale Einrichtungen und Organisationen verteilt.

Auch die Rute hat eine lange Tradition

Übrigens: Die bis heute am 6. Dezember anstelle von Schoko-Nikoläusen an unartige Kinder verteilte Rute hat auch eine lange Tradition. Eng verbunden ist die Rute der Tradition nach mit dem bösen Gegenspieler des barmherzigen und Geschenke verteilenden Nikolaus namens Knecht Ruprecht, der Kindern bei Fehlverhalten eine Rute austeilt, um sie zu Frömmigkeit zu ermahnen. Bereits im Mittelalter bereitete sich der Bekannheitsgrad der Figur aus, deren Herkunft und Bedeutung nicht mehr so richtig vollständig geklärt werden kann.

Geblieben ist allerdings die Rolle als bestrafender Knecht, wenngleich sich dessen Darstellung mancherorts zum milden Gabenbringer gewandelt hat. Der Besuch des Knecht Ruprechts als Erziehungsmaßnahme hat mir der Zeit zudem weitgehend ausgedient – mehr Platz für Schokoladen-Weihnachtsmänner also.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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