# Tipps für erholsamen Schlaf im Sommer Datum: 12.05.2025 00:12 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/tipps-fuer-erholsamen-schlaf-im-sommer-597739/ --- 38 Prozent der Deutschen schlafen in heißen Sommernächten schlechter als im Rest des Jahres. Das hat nichts mit Einbildung zu tun – sondern mit Biologie. Denn schon ab 24 Grad im Schlafzimmer fällt es dem Körper schwer, in die Tiefschlafphase zu gelangen. Wer sich dann noch von einem Wärmestau im Bett quälen lässt, kennt das Dilemma: müde am Morgen, gereizt am Tag. Doch wie schläft man erholsam, wenn das Thermometer nicht sinkt? Diese Tipps zeigen Wege aus der Hitzefalle. ## Wenn das Bett zur Hitzefalle wird – wie falsche Matratzen den Schlaf ruinieren Jede Nacht schwitzt der Mensch im Schnitt einen halben Liter – im Sommer deutlich mehr. Doch wer morgens völlig zerschlagen aufwacht, obwohl er früh ins Bett gegangen ist, sollte nicht nur auf das Thermometer blicken, sondern auch auf die Matratze. Denn das, worauf wir liegen, entscheidet maßgeblich darüber, ob wir gut schlafen – oder ungewollt in einer Wärmeglocke festsitzen. Viele Matratzen – vor allem solche aus herkömmlichem Kaltschaum – speichern Körperwärme und geben sie kaum ab. Was im Winter für ein angenehmes Liegegefühl sorgt, wird im Sommer zum Problem. Der Körper sucht verzweifelt nach Abkühlung, doch die Matratze wirkt wie ein Wärmespeicher. Das führt nicht nur zu vermehrtem Schwitzen, sondern auch zu unruhigem Schlaf, häufigem Drehen und einer gestörten Tiefschlafphase. Besonders Menschen mit einem höheren Körpergewicht oder solche, die ohnehin zu nächtlichem Schwitzen neigen, leiden stark unter diesem Effekt. Die Lösung ist eine Kombination aus Durchlässigkeit und Temperaturregulierung. Statt komplett auf eine neue Matratze umzusteigen, bietet sich ein praktischer Mittelweg an: ein atmungsaktiver, temperaturausgleichender Topper. Ein Topper 180×200 aus Klimalatex oder Gel-Schaum zum Beispiel wirkt druckentlastend und gleichzeitig kühlend. Er liegt wie eine zweite Haut auf der Matratze, verhindert Wärmestaus und fördert die Luftzirkulation zwischen Körper und Unterlage. ## Richtig lüften bei Sommerhitze – wie Sie frische Luft bekommen, ohne den Backofen-Effekt Ein weit geöffnetes Fenster mitten am Tag – das klingt nach Erfrischung, bringt im Sommer aber das Gegenteil. Denn wer lüftet, während draußen die Hitze steht, holt sich keine Frischluft ins Haus, sondern macht seine Wohnung zur Sauna. Die warme Außenluft verdrängt die kühlere Raumluft, Wände und Böden heizen sich auf – und speichern die Hitze bis tief in die Nacht. Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Effektives Lüften beginnt idealerweise früh morgens – am besten vor 7 Uhr – oder spät abends, wenn die Außentemperaturen unter das Raumklima gesunken sind. Dann lässt sich der Temperaturunterschied nutzen: Warme Innenluft steigt auf und entweicht, kühlere Außenluft kann nachströmen. Wer gegenüberliegende Fenster oder Türen öffnet, erzeugt Durchzug – und sorgt dafür, dass die Luft tatsächlich zirkuliert, anstatt nur zu stehen. Noch effektiver wird es mit einem Ventilator in der Tür oder am Fenster: Dieser kann wie ein Staubsauger warme Luft herausziehen oder frische hineinleiten – je nachdem, wie er aufgestellt ist. Auch tagsüber kann man einiges tun, um die Hitze draußen zu halten. Fenster abdunkeln ist Pflicht – aber richtig. Innenliegende Vorhänge helfen kaum, da die Sonnenstrahlen bereits auf das Glas treffen und dieses aufheizen. Besser: reflektierende Außenrollos, Jalousien oder spezielle Hitzeschutzfolien. Selbst eine außen angebrachte Alufolie – so schlicht es aussieht – kann den Effekt spürbar mindern. Wichtig ist, dass die direkte Einstrahlung auf das Fenster vermieden wird, denn Glas verhält sich wie ein Brennglas: Es fängt das Licht ein, lässt es hinein – aber nicht wieder hinaus. Die Folge: Der Treibhauseffekt im eigenen Schlafzimmer. ### Wie man Frischluft nachts optimal nutzt Nach Sonnenuntergang beginnt das eigentliche Spiel: Wie bekomme ich möglichst viel kühle Luft ins Haus – ohne mich selbst zu gefährden? Wer in einem ruhigen, sicheren Wohnumfeld lebt, kann Fenster oder Balkontüren über Nacht geöffnet lassen. Eine feine Gittertür oder ein Insektenschutzrahmen halten ungebetene Gäste fern. Der Vorteil: Die Räume kühlen kontinuierlich aus, und der Körper bleibt auch in der zweiten Nachthälfte im Wohlfühlbereich. Doch Vorsicht vor der Zugluft. Viele Menschen unterschätzen, wie stark sich Nacken, Schultern oder Rücken durch konstante Luftströme verspannen können. Wer direkt im Luftzug schläft, riskiert am nächsten Morgen steife Gelenke oder Kopfschmerzen. Ideal ist ein Luftaustausch, der nicht direkt auf das Bett zielt – beispielsweise durch ein gekipptes Fenster hinter dem Kopfende oder einen indirekt aufgestellten Ventilator. Zusätzlich hilft es, das Schlafzimmer abends gezielt vorzukühlen. Stellen Sie kurz vor dem Zubettgehen einen Ventilator an, öffnen Sie für 20 Minuten alle Türen und Fenster, und schließen Sie dann alles wieder, wenn die kühle Luft „eingefangen“ wurde. So schaffen Sie eine angenehme Ausgangstemperatur, selbst wenn die Luft draußen nicht ideal bleibt. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück