Team des Neuromedizinischen Zentrums ist komplett: Parkinson-Spezialist Prof. Warnecke am Klinikum Osnabrück

Prof. Dr. Tobias Warnecke komplettiert das Team der Chefärzte des Neuromedizinischen Zentrums im Klinikum Osnabrück. /Foto: Jens Lintel

Im Klinikum Osnabrück ist das Team des Neuromedizinischen Zentrums nun komplett. Mit dem Dienstantritt des Parkinson-Spezialisten Parkinson Prof. Dr. Tobias Warnecke ist die Chefarztriege vollständig. Unter deren Leitung wird die Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation in ein Zentrum verwandelt, in dem fächerübergreifend alle neurologischen Erkrankungen behandelt werden können.

Das Klinikum richtet sich mit dem Ausbau der umfassenden wohnortnahen neuromedizinischen Versorgung darauf ein, dass der wachsende Anteil von alten Menschen an der Bevölkerung eine starke Zunahme von neurologischen Erkrankungen nach sich zieht. „Ich finde enorm, was Prof. Dr. Florian Stögbauer, der langjährige Leiter der Neurologie, hier geschaffen hat“, sagt Warnecke. „Mit ihren bisherigen Schwerpunkten und nun durch die neuen Kollegen ist eine Abteilung entstanden, in der sämtliche Teilgebiete der Neurologie vorhanden und mit Experten besetzt sind. Das macht das Neuromedizinische Zentrum zu einer Besonderheit.“ Mit gutem Gewissen ließe sich sagen, so Warnecke weiter, dass damit eine Versorgungsqualität erreicht werde, die bundesweit nur an wenigen Standorten in vergleichbarer Form verfügbar sei.

Leitungsteam des Neuromedizinischen Zentrums

Der 46-jährige Facharzt für Neurologie ist zum neuen Jahr von der Uniklinik Münster ins Klinikum Osnabrück gewechselt. Seine Schwerpunkte sind die Parkinson-Krankheit, Bewegungsstörungen, wie z.B. Tremor oder Dystonie, und neurodegenerative Erkrankungen. Daneben gehören zum Leitungsteam des Neuromedizinischen Zentrums der Chefarzt Prof. Dr. Rainer Dziewas mit den Schwerpunkten Neurovaskuläre Medizin und Neurologische Intensivmedizin, der Chefarzt Privatdozent Dr. Christoph Kellinghaus mit den Schwerpunkten Epileptologie und Allgemeine Neurologie und der Leitende Arzt Dr. Philipp Küpper, dem die Neurologische Frührehabilitation untersteht.

Die Klinik für Neurochirurgie leitet Prof. Dr. Dr. Walter Stummer, einer der angesehensten Spezialisten für Hirnoperationen in Deutschland. Stummer ist Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM) und wirkt seit dem Vorjahr noch zusätzlich in chefärztlicher Funktion an der Versorgung der Patientinnen und Patienten des Klinikums Osnabrück mit.

Ein gut eingespieltes Team

„Mir gefällt der Teamgeist, von dem unsere Abteilung getragen ist“, betont Warnecke und führt aus: „Außerdem verfolgen wir konsequent den Ansatz, Behandlungsentscheidungen nicht hierarchisch zu fällen, sondern sie in Besprechungen mit allen beteiligten medizinischen Disziplinen und Bereichen wie der Pflege abzustimmen.“

Obwohl Warnecke gerade erst in Osnabrück eingestiegen ist, fühlt er sich im Klinikums-Team eher nicht wie ein Neuer. „Prof. Dziewas und Dr. Kellinghaus kannte ich ja bereits aus Münster. Hinzu kommt, dass ich am UKM durch die Kooperation zwischen unseren Häusern unter anderem im Parkinson-Netzwerk schon oft mit dem Neurologie-Team des Klinikums zusammengearbeitet habe. Dadurch waren mir fast alle neuen Kolleginnen und Kollegen schon bekannt. Das hat mir den Start erleichtert – aber es wirkt sich natürlich auch auf die Zusammenarbeit aus. Für mich ist alles schon jetzt wie in einem gut eingespielten Team.“

Angebot von allen Teilgebieten der Neurologie

Frans Blok und Rudolf Küster freuen sich, dass im Zentrum für Neuromedizin nunmehr alle Teilgebiete der Neurologie angeboten werden. Das spezialisierte Leistungsspektrum sei wichtig, um den steigenden Behandlungsanforderungen bei neurologischen Erkrankungen individuell begegnen zu können, erklären die Geschäftsführer des Klinikums.

Warnecke ist Parkinson-Spezialist

Neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson, die Warneckes Schwerpunkt bilden, gehören zu den Krankheiten, die typischerweise in höherem Alter auftreten und einhergehend mit dem Wandel der Bevölkerungsstruktur und der steigenden Lebenserwartung immer mehr Menschen betreffen werden. „Nur bei der Parkinson-Erkrankung hat sich die Anzahl der Patientinnen und Patienten seit den 1990er Jahren mehr als verdoppelt. Wir gehen jetzt weltweit von 6,1 Mio. Erkrankten aus – bereits 2030 werden es 9 Mio. sein. Damit ist Parkinson die neurologische Erkrankung mit den weltweit am schnellsten ansteigenden Patientenzahlen“

Morbus Parkinson, auch Schüttellähmung genannt, ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der sich die Bewegungsfähigkeit der Erkrankten immer mehr einschränkt. Bewegungsarmut, Muskelsteife und Zittern gehören zu den Symptomen. „Die Krankheit ist besonders komplex und sie lässt sich nicht heilen – aber die Beschwerden lassen sich durch einen multiprofessionellen Therapieansatz deutlich lindern, sogar sehr wirksam. Dadurch kommt es zu einer relevanten Verbesserung der Lebensqualität Betroffener“, sagt Warnecke.

Behandlungsverfahren bei Parkinson

Zu den Behandlungsverfahren bei Parkinson gehören neben den üblichen Medikamenten auch Pumpentherapien, bei der Patienten eine tragbare Infusionspumpe für ein Medikament erhalten. Zudem kommt die Tiefe Hirnstimulation zum Einsatz, bei der Elektroden ins Gehirn der Erkrankten platziert werden, die Bewegungsstörungen durch elektrische Impulse ausgleichen. Hier erfolgt zukünftig eine enge Zusammenarbeit mit der Neurologie der Uniklinik Münster. „Aber es gibt nicht ein Verfahren, das sich für jeden eignet, sondern es sind differenzierte Therapien erforderlich, die individuell und personalisiert eingesetzt werden müssen. Auch sogenannte aktivierende Therapien, also insbesondere Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie spielen eine zentrale Rolle“, erläutert Warnecke.

Parkinsonnetz Osnabrück/Weser Ems

Über seine Tätigkeit in der Klinik hinaus wird sich Warnecke deshalb beim Aufbau eines Parkinsonnetzes Osnabrück/Weser Ems engagieren. Nach dem Vorbild des niederländischen ParkinsonNet und dem Parkinsonnetz Münsterland+, das er zuvor initiiert hat, soll ein Verbund mit allen beteiligten Berufsgruppen entstehen, der auf eine Verbesserung der Versorgung von Parkinson-Patienten zielt. Warnecke stammt aus Detmold, er hat in Göttingen studiert und sich in Münster habilitiert. Weil die beiden Kinder noch zur Schule gehen, lebt die Familie weiter in Münster und Warnecke pendelt nach Osnabrück.


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