Eine internationale Studie unter Beteiligung der Universität Potsdam hat die sogenannte „dunkle Vielfalt“ von Pflanzen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass menschliche Aktivitäten erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt in verschiedenen Regionen haben. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht und zeigen, dass in stark vom Menschen beeinflussten Gebieten deutlich weniger Pflanzenarten vorkommen, als potenziell möglich wären.
Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Pflanzenvielfalt
Die Studie, die von Wissenschaftlern aus 119 Regionen weltweit durchgeführt wurde, untersuchte fast 5.500 Standorte, darunter die Uckermark in Brandenburg und die Insel Rhodos in Griechenland. Laut den Ergebnissen finden sich in menschlich stark genutzten Gebieten nur etwa ein Fünftel der möglichen Pflanzenarten. Im Gegensatz dazu konnten in weniger genutzten Regionen über ein Drittel der potenziellen Arten erhalten bleiben.
Vergleich zwischen Brandenburg und Rhodos
Besonders auffällig war der Vergleich zwischen Brandenburg und Rhodos. Obwohl die mediterrane Flora insgesamt artenreicher erscheint, sind die Pflanzenarten auf Rhodos gleichmäßiger verteilt. Dies führt zu einer geringeren „dunklen Vielfalt“ im Vergleich zu Brandenburg, wo viele Arten trotz ihrer potenziellen Anwesenheit fehlen.
Kolja Bergholz, der aus der Arbeitsgruppe Vegetationsökologie und Naturschutz kommt und Co-Autor der Studie ist, äußerte sich zu diesen Erkenntnissen: „Bisher konzentrierten sich ökologische Studien auf Analysen von Arten, die an einem Standort vorkommen“ (Quelle: Nature). Er ergänzt: „Die Perspektive zu verschieben und sich zu fragen, welche Arten fehlen und warum, ermöglicht jedoch ein tieferes Verständnis über die Prozesse, die den derzeitigen Biodiversitätsverlust bedingen“ (Quelle: Nature).
Neue Perspektiven für die Biodiversitätsforschung
Die Ergebnisse der Studie bieten neue Perspektiven für die Biodiversitätsforschung, indem sie den Fokus auf die „dunkle Vielfalt“ lenken, also auf Pflanzenarten, die in einem Gebiet fehlen, obwohl sie dort vorkommen könnten. Dieser Ansatz soll ein besseres Verständnis der Prozesse ermöglichen, die hinter dem Verlust an biologischer Vielfalt stehen. Die Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, den Einfluss des Menschen auf die Natur zu verstehen und darauf zu reagieren, um den Verlust von Biodiversität zu stoppen.
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