Studie: Junge Menschen in Deutschland kritisch gegenüber Regierung und Medien

Die junge Generation in Deutschland zeigt laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung ein zunehmend kritisches Verhältnis zu Bundesregierung, Bundestag und Medien an. Trotz hoher Misstrauenswerte gegenüber diesen Institutionen, vertrauen die jungen Menschen der Demokratie und der Europäischen Union mehr.

Mangelndes Vertrauen in Regierung und Parlament

In der Studie, die im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung durchgeführt und am Dienstag veröffentlicht wurde, äußerten mehr als die Hälfte der Befragten zwischen 18 und 30 Jahren (52 Prozent) Misstrauen in die Regierung. Fast ebenso viele, 45 Prozent, mangelt es an Vertrauen ins Parlament. Zudem ist das Misstrauen gegenüber den Medien (60 Prozent) und Religion (58 Prozent) hoch.

Jedoch ist das Vertrauen in die Demokratie und die Europäische Union bei den jungen Menschen im Vergleich höher: 59 Prozent der Befragten gaben an, der Demokratie zu vertrauen. 62 Prozent sagten das in Bezug auf die Europäische Union. Von den Befragten aus den anderen neun untersuchten Ländern vertrauen jeweils nur 50 Prozent der Demokratie und 57 Prozent der EU.

Bildung und Wissenschaft genießen hohes Vertrauen

Am höchsten im Kurs stehen jedoch die Bereiche Bildung und Wissenschaft: Jeweils rund drei Viertel der Befragten in Deutschland gaben an, diesen Bereichen zu vertrauen.

Sorgen um Menschenrechte und Klimawandel

Laut Umfrage sorgen sich die jungen Menschen hauptsächlich um Verletzungen von Menschenrechten und den Klimawandel sowie sexuelle Belästigung. Tatsächlich geben aus der Gruppe der ebenfalls befragten 31- bis 70-Jährigen mehr Menschen an, einer umweltbewussten Lebensweise zu folgen, als es die jüngeren Befragten tun.

Mentale Gesundheit ein wichtiges Thema für junge Menschen

Eine große Rolle spielt für junge Menschen zudem die mentale Gesundheit: 41 Prozent von ihnen geben an, darüber besorgt zu sein – deutlich mehr als ältere Befragte (26 Prozent). Zudem fühlen sich viel mehr junge Erwachsene allein, als es bei den 31- bis 70-Jährigen der Fall ist. Sie erwarten auch, dass sich ihre mentale Gesundheit in den kommenden Jahren verschlechtern wird.

Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Glocalities 2.248 Personen aus Deutschland, davon 516 Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sowie 1.732 Menschen zwischen 31 und 70 Jahren. Die Befragung erfolgte online im Zeitraum von Februar bis April 2023. Die Ergebnisse wurden mit Befragungsdaten von 4.399 jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren aus identischen Umfragen in neun anderen europäischen Ländern abgeglichen.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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