Deutschlandweit sollen bis 2032 schrittweise alle analogen Stromzähler durch digitale Stromzähler abgelöst werden – so will es der Gesetzgeber im „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“, kurz GDEw.

Für Osnabrück heißt das: Neue Stromzähler gibt es ab sofort für alle, die umbauen oder neu bauen. Ab Januar 2018 erhalten dann diejenigen ein neues Gerät, deren Zähler ohnehin turnusmäßig ausgewechselt werden müsste. Die neue, digitale Messtechnik soll gewährleisten, dass die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Nachfrage durch die Verbraucher besser aufeinander abgestimmt werden können.

„Die herkömmlichen analogen Stromzähler sind für diese genannten Anforderungen einfach nicht ausgelegt“, erläutert der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Christoph Hüls. Mit dem ‘Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende‘ habe der Gesetzgeber klare Vorgaben und Standards für den Einbau neuer, digitaler Stromzähler formuliert, um die grüne Stromerzeugung und den Verbrauch besser miteinander zu synchronisieren. „Im Übrigen gilt das nicht nur bei uns in Deutschland – der Gesetzgeber hat sich dabei an der EU-Richtlinie für Energieeffizienz orientiert“, so Hüls weiter. Im Kern werden im Gesetz zwei Zählervarianten unterschieden: die sogenannte moderne Messeinrichtung und das intelligente Messsystem.

Moderne Messeinrichtungen

„Die meisten Osnabrücker – genau genommen 90 Prozent – erhalten eine moderne Messeinrichtung“, betont Hüls. Die moderne Messeinrichtung wird bei Kunden verbaut, die weniger als 6.000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr verbrauchen. „Selbst ein Vier-Personen-Haushalt erreicht nur selten einen solchen Jahresverbrauch“, erklärt Hüls. Im Gegensatz zum analogen Zähler misst der Zähler nicht nur den Stromverbrauch, sondern bietet bei Bedarf auch die Möglichkeit, den Verbrauch rückwirkend und für detaillierte Zeitabschnitte abzulesen.

Intelligente Messsysteme

Für Vielverbraucher mit einem Verbrauch über 6.000 kWh pro Jahr sieht der Gesetzgeber den Einbau sogenannter intelligenter Messsysteme vor. Gleiches gilt auch für Unternehmen und Haushalte, die selbst Energie einspeisen – beispielsweise durch eine Solaranlage – mit mehr als sieben Kilowatt Leistung. „Das intelligente Messsystem wird vermutlich erst Mitte bzw. Ende 2018 erstmals eingebaut, denn aktuell sind diese Geräte noch nicht am Markt verfügbar“, erläutert Dr. Fritz Wengeler, Geschäftsführer smartOPTIMO, der Stadtwerke-Tochter für das Zähl- und Messwesen.

Kunden werden rechtzeitig informiert

„Wir beginnen im Januar 2018 mit dem Einbau der ersten neuen Zähler“, führt Heinz-Werner Hölscher, Geschäftsführer der Stadtwerke-Netztochter SWO Netz GmbH, aus. „Die ersten Zähler, die ausgewechselt werden, sind analoge Zähler, die ohnehin in Kürze nachgeeicht oder gewechselt werden müssten“, so Hölscher weiter. Wie beim regulären Zählerwechsel auch, erhalten die Kunden rechtzeitig eine Information. „Bevor wir einen Zähler austauschen, werden wir die Kunden mindestens zwei Wochen vorher schriftlich darüber informieren und einen Terminvorschlag machen“, betont der Geschäftsführer. Für den Einbau selbst beauftragt die SWO Netz das „Schwester“-Unternehmen smartOPTIMO. „Vielen Osnabrückern ist die smartOPTIMO schon seit Jahren bekannt, da die smartOPTIMO für uns auch die jährlichen Zählerablesungen durchführt“, sagt Hölscher.

Umfangreiche Infos online

Alle Informationen zu den neuen Stromzählern finden Interessierte auf der Seite www.swo-netz.de/neuezaehler. Dort ist u.a. ein Fragen-/Antworten-Katalog hinterlegt. Dieser wird, wie die Seite insgesamt, regelmäßig aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den Austausch zur Zufriedenheit aller Beteiligten durchzuführen“, betont Stadtwerke-Chef Hüls abschließend.

Foto (SWO): Christoph Hüls, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück und David Randel, Projektleiter für die Einführung der neuen Zähler bei der SWO Netz GmbH, stellen die moderne Messeinrichtung vor.