# Stadt Osnabrück schließt kommunale Wärmeplanung ab und geht in die Umsetzung Datum: 17.12.2025 13:00 Kategorie: Aktuell URL: https://www.hasepost.de/stadt-osnabrueck-schliesst-kommunale-waermeplanung-ab-und-geht-in-die-umsetzung-668036/ --- Die Stadt Osnabrück hat ihre kommunale Wärmeplanung erstellt und setzt damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040. ## Erste Maßnahmen beschlossen Der Rat der Stadt hat nun die umfassend und detailliert ausgearbeitete Wärmeplanung sowie erste konkrete Maßnahmen beschlossen. Damit ist die Planung bereits weit vor der durch das Niedersächsische Klimagesetz für Mitte 2026 geforderten Fertigstellung abgeschlossen und veröffentlicht. Stadtbaurat Thimo Weitemeier hebt hervor: „Die frühzeitige Erarbeitung und Veröffentlichung der kommunalen Wärmeplanung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wärmeversorgung in Osnabrück und stellt eine wichtige Grundlage dar, um unsere ambitionierten Klimaschutzziele erreichen zu können. Wir wissen nun, wo wir stehen, welche Möglichkeiten wir haben und können jetzt gemeinsam mit unseren Stadtwerken sowie unseren Bürgerinnen und Bürger in die Umsetzung gehen.“ Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Instrument zur nachhaltigen Gestaltung der Wärmeversorgung im Stadtgebiet. Dabei werden insbesondere die Möglichkeiten ausgelotet, wie der Übergang von einer fossilen auf eine regenerative Wärmeversorgung erfolgen kann. ### Keine unmittelbaren Verpflichtungen oder rechtliche Vorgaben Für die Bürgerinnen und Bürger ergeben sich keine unmittelbaren Verpflichtungen oder rechtliche Vorgaben durch die Planung: Bestehende Heizungen dürfen im Allgemeinen weiterbetrieben und bei Bedarf auch repariert werden. Die nach derzeitiger Rechtslage im Gebäudeenergiegesetz vorgeschriebene Regelung hinsichtlich des Einsatzes von einem Mindestanteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien bei einem Heizungstausch tritt für Großstädte wie Osnabrück erst Mitte 2026 in Kraft. Für Bürgerinnen und Bürger bietet die Wärmeplanung Orientierung, welche regenerativen Wärmepotentiale vor Ort vorhanden sind und in welchem Eignungsgebiet (dezentral oder zentral) sich ihre Immobilie befindet. Für die Stadtverwaltung liefert die Planung belastbare Daten, um prioritäre Maßnahmen wie energetische Gebäudesanierungen zu identifizieren und gezielt umzusetzen. Der Politik stellt sie eine fundierte Grundlage dar, um Maßnahmen zur Förderung von energetischen Sanierungsprogrammen oder zur strukturellen Entwicklung bestimmter Stadtgebiete zu beschließen. Insbesondere Energieversorger wie die Osnabrücker Stadtwerke und Netzbetreiber können von der kommunalen Wärmeplanung profitieren, da sie wirtschaftliche Investitionen in Wärmenetze und alternative Technologien wie Großwärmepumpen besser planen können. Ein zentrales Ergebnis der kommunalen Wärmeplanung sind die ermittelten Eignungsgebiete für dezentrale oder zentrale Wärmelösungen. Auch für Osnabrück wurde berechnet, welche Gebiete sich eher für eine zentrale Wärmeversorgung durch Wärmenetze eignen und wo sich eher eine dezentrale Lösung, beispielsweise durch den Einsatz von Wärmepumpen, anbietet. In einem Kartendienst unter geo.osnabrueck.de/waermeplanung sind die jeweiligen Eignungsgebiete dargestellt und mit einem Steckbrief mit Hintergrundinformationen versehen. Die Eignungsgebiete wurden auf Grundlage der Daten der Wärmeplanung (Wärmedichte, regenerative Wärmepotenziale, bestehende Wärmenetze) ermittelt. Abschließende Aussagen darüber, ob und wann in den als geeignet dargestellten Gebieten künftig tatsächlich Wärmenetze umgesetzt werden, trifft die Karte nicht. Die Stadt Osnabrück kann die Wärmenetze selbst nicht errichten und betreiben. Hierzu bedarf es Investitionen von Energieversorgern und Netzbetreibern, wie den Stadtwerken Osnabrück. Bei den Investitionsentscheidungen müssen die Energieversorger aber noch weitere, vor allem wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen, wie die Anschlussquote und die Anzahl von Ankerkunden. ### Weitere Ergebnisse Weitere Ergebnisse der Wärmeplanung sind unter www.osnabrueck.de/kommunale-waermeplanung abrufbar. Darüber hinaus stellt die Stadt zu einzelnen Themen Kartendienste zur Verfügung. Unter geo.osnabrueck.de/geothermie lässt sich beispielsweise die energetische Eignung eines Grundstückes für die oberflächennahe Geothermie bestimmen und über einen Online-Rechner eine erste wirtschaftliche und ökologische Berechnung für eine Geothermieanlage erstellen. Mit dem Ratsbeschluss zur kommunalen Wärmeplanung gehen zudem konkrete Aufträge an die Verwaltung und die Stadtwerke Osnabrück. So ist die Stadtverwaltung unter anderem aufgerufen, eine Kommunikationskampagne zur Wärmewende zu initiieren und Gebiete für die energetische Quartierssanierung zu identifizieren. Eine Öffentlichkeitskampagne zum Austausch von Gas-Etagenheizungen für Mehrfamilienhäuser soll Orientierung und Hilfestellung beim Umstieg auf nachhaltige Systeme bieten. Als wichtiger Umsetzungspartner der Wärmeplanung werden die Stadtwerke Osnabrück AG unter anderem aufgefordert, eine Machbarkeitsprüfung zur Erweiterung des Wärmenetzes Nord durchführen, Transformationspläne für bestehende Wärmenetze zu erstellen und die Sichtbarkeit und Reichweite des bestehenden Wärmepumpenangebotes der Stadtwerke zu steigern. In spätestens fünf Jahren soll der Wärmeplan überprüft und gegebenenfalls fortgeschrieben werden. Fragen zur kommunalen Wärmeplanung beantwortet Tim Plieninger vom Fachdienst Klimaschutz und Umweltplanung. Er ist unter der Telefonnummer 0541/323-4471 und per E-Mail an plieninger@osnabrueck.de erreichbar. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück