Die Bombe im Osnabrücker Lokviertel wurde erfolgreich entschärft. Der Sprengmeister betont die gute Zusammenarbeit, die Stadtverwaltung betont die Notwendigkeit einer großräumigen Evakuierung.
Nach der erfolgreichen Entschärfung der Weltkriegsbombe in der Nacht zu Mittwoch – noch vor Mitternacht – konnte Heiko Westermann, Reporter der HASEPOST, mit dem Sprengmeister vor Ort und im Angesicht mit der Bombe sprechen.
Wie Sprengmeister Michael Crölle im Gespräch erklärt, wurde der Bombenblindgänger nicht – wie zunächst angenommen – bei den laufenden Bauarbeiten im Lokviertel entdeckt, sondern bei Sondierungsarbeiten durch eine spezialisierte Fachfirma für Kampfmittelräumung.
Der Verdacht, dass es sich hierbei um einen gefährlichen Blindgänger handelte, bestätigte sich unmittelbar bei der Inaugenscheinnahme vor Ort.
Bombe mit besonders komplexer Zündmechanik
Anhand des Typs, des Zustands, der Lage und der konkreten Situation vor Ort wurde eine Ad-hoc-Maßnahme beschlossen. Bereits auf der Anfahrt stand der Kampfmittelbeseitigungsdienst in engem Austausch mit der Stadt Osnabrück.

Der gefundene Blindgänger wies laut Crölle zwei verschiedene Zünder auf: einen Druckzünder an der Vorderseite sowie einen Trägheitszünder am hinteren Teil der Bombe. Die Bombe lag rund einen Meter tief im Erdreich und wurde mit kleinen Schaufeln vorsichtig freigelegt.
„Bilderbuchmäßige Zusammenarbeit“ in Osnabrück
Michael Crölle lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück und den beteiligten Hilfsorganisationen ausdrücklich. Die Abläufe seien sehr strukturiert und effektiv gewesen. Man habe Hand in Hand gearbeitet – ein Ergebnis der Erfahrungen aus früheren Einsätzen in Osnabrück, bei denen sich die Beteiligten inzwischen gut aufeinander eingestellt hätten.
Pressesprecher betont Notwendigkeit der Maßnahmen
Auch Gerhard Meyering, Pressesprecher der Stadt Osnabrück, zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit dem Verlauf der Entschärfung. Kritik äußerte er jedoch an einzelnen Personen, die sich der Evakuierung widersetzten oder nach Verlassen des Sperrgebiets zurückkehrten. Bei einer früheren Entschärfung im Stadtteil Voxtrup sei dies nicht vorgekommen.
Meyering unterstrich die Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen. Die Gefahr, die von einem solchen Blindgänger ausgehe, sei erheblich – etwa durch Splitter, die im Falle einer Explosion „scharf wie Rasierklingen“ seien. Er dankte ausdrücklich den rund 400 Ehrenamtlichen, die während des Einsatzes im Dienst waren, sowie den Sprengmeistern für die gute Zusammenarbeit.