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Spitzenposition: Osnabrück ist Niedersachsens Start-up-Hochburg

Die niedersächsische Start-up-Szene legt weiter zu – und Osnabrück nimmt dabei eine Spitzenposition ein. Das geht aus dem aktuellen Start-up-Monitor 2025 hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 154 neue Start-ups gegründet – ein Zuwachs von 11,6 Prozent in zwei Jahren. Besonders dynamisch zeigt sich der ländliche Raum: Zwei Drittel aller Neugründungen entstehen inzwischen jenseits der Metropolen. Spitzenreiter bei der Gründungsdichte ist jedoch Osnabrück mit 32,3 Start-ups pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

„Start-ups in Niedersachsen spielen mit ihrer Innovationskraft und Zukunftsorientierung eine wichtige Rolle für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen“, betont Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne. „Der Aufschwung der Start-up-Szene bestätigt sich mit nochmals gestiegenen Gründungszahlen gegenüber dem Vorjahr. Wir nehmen den steigenden Kapitalbedarf der Szene für Anschlussfinanzierungen wahr und arbeiten intensiv daran, den Zugang zu größeren Kapitalvolumina und strategischen Partnerschaften weiter zu verbessern.“

Wachstum trotz Kapitalbedarf

Tatsächlich zeigt sich Niedersachsen bei der Verfügbarkeit von Risikokapital überraschend stark: Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg entgegen dem bundesweiten Rückgang um 12 Prozent. Besonders in der Frühphase haben Start-ups vermehrt Kapital erhalten. Trotzdem bleibt der Bedarf hoch – über die Hälfte der Start-ups benötigt innerhalb der nächsten zwölf Monate mehr als 500.000 Euro.

Für Ingmar Bojes, Geschäftsführer der WFO, ist das starke Abschneiden Osnabrücks keine Überraschung: „Die positive Entwicklung der Gründungszahlen im Land und vor allem in Osnabrück spiegeln das enorme Engagement für dieses Thema wider und belegen einen hohen Innovationsgeist, der in unserer Stadt nicht zuletzt durch das Zusammenspiel von Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft gefördert wird. Insbesondere das umfassende Start-up-Ökosystem Osnabrücks bietet den perfekten Nährboden für junge Gründungen und hat sich längst weit über regionale Grenzen hinaus einen exzellenten Ruf erarbeitet.“

Substanz statt Schlagworte

Auch Florian Stöhr, Geschäftsführer des Seedhouse Accelerators in Osnabrück, betont die besondere Qualität der Start-ups aus dem ländlichen Raum: „In wilden Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen – jetzt beginnt die Ära pragmatischer Ideen. Zwei Drittel aller neuen Start-ups in Niedersachsen entstehen nicht in Metropolen, sondern dort, wo bei uns seit jeher aus Fleiß und Haltung Zukunft entstanden ist – in der Fläche. Bodenständig, klar, voller Substanz. Kein Blingbling, kein Buzzword-Bingo – sondern echte Lösungen mit Zukunft.“

Hochschulen als Gründerschmiede

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Hochschullandschaft. Rund die Hälfte aller Gründerinnen haben in Niedersachsen studiert – besonders oft an der Leibniz Universität Hannover, der TU Braunschweig und der Universität Osnabrück. „Als Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz bin ich stolz darauf, dass die Hochschulen in Niedersachsen eine bundesweite Vorreiterfunktion übernehmen“, sagt Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Wir setzen Impulse für eine starke Entrepreneurship-Kultur an den Hochschulen. Mit der Länderphase und dem neuen Gründungsaudit schaffen wir die Grundlage für eine strategische und nachhaltige Entwicklung, die es bisher so noch nicht gegeben hat.“

Anschlussfinanzierung bleibt Herausforderung

Trotz des positiven Trends zeigt der Bericht auch Schwächen: Die Zahl aktiver Investorinnen ist leicht gesunken, und bei Anschlussfinanzierungen besteht weiterhin eine deutliche Lücke. Viele Gründerinnen und Gründer wünschen sich hier stärkere Unterstützung – auch strukturell und politisch. Der positive Trend beim Thema Gründungen in Niedersachsen dürfte aber auch 2025 weiter anhalten.

 
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