SPD-Chef Lars Klingbeil hat dem parteilosen Noch-Verkehrsminister Volker Wissing ein Angebot für einen Parteieintritt bei den Sozialdemokraten gemacht. Hintergrund ist Wissings Austritt aus der FDP und seine anhaltende Kritik an der Führung seiner ehemaligen Partei, insbesondere am Umgang mit der Ampelkoalition. In mehreren Interviews und einem Podcast äußerte Wissing deutliche Vorwürfe gegen die FDP-Spitze, ließ jedoch einen möglichen Wechsel zur SPD offen.
Klingbeil wirbt um Wissing: “Für den ist immer eine Tür offen”
Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender, hat sich in den Dienstagsausgaben der Funke-Mediengruppe positiv über den parteilosen Verkehrsminister geäußert und ihm ein Angebot für einen SPD-Beitritt gemacht. „Ich schätze Wissing sehr“, sagte Klingbeil laut Funke-Mediengruppe. „Wenn Wissing irgendwann ein Interesse hat, zur SPD zu kommen, für den ist immer eine Tür offen.“
Anerkennung für Wissings Arbeit in Rheinland-Pfalz
Klingbeil bezeichnete Wissing als „ein klassischer Sozialliberaler“ und erinnerte an seine Zeit als Landesminister in Rheinland-Pfalz: Dort habe Volker Wissing sehr gut mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zusammengearbeitet. Dreyer spreche „in den höchsten Tönen von ihm und sagt, er war wirklich ein Stabilitätsgarant“. Klingbeil zeigte sich hoffnungsvoll: „Ich hoffe, dass es noch genug Möglichkeiten gibt, auch mit Volker Wissing irgendwie gemeinsam in diesem Land was zu gestalten. Mal gucken, was aus ihm wird. Aber auf Volker Wissing setze ich wirklich große Stücke.“
Kritik an der FDP-Führung und Zukunftsfragen
Nach dem Bruch der Ampelkoalition hatte Volker Wissing die FDP verlassen, um in der Regierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu bleiben. In einem Podcast der Funke-Mediengruppe warf Wissing der FDP-Führung um Parteichef Christian Lindner vor, „den Ampel-Bruch gezielt herbeigeführt zu haben“. Er erklärte: „Ich bin davon überzeugt, dass diese Koalition hätte weiterbestehen können, wenn man sie gewollt hätte. Man wollte nicht diese Konflikte nach außen, diese Streitereien beenden. Das war nicht gewollt und für mich war immer klar, dass es so enden kann und dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es so enden wird. Aber es war, man redet wie an eine Wand, da war nichts zu machen, auch die Fraktion war total begeistert von diesem Wir-kritisieren-die-Grünen und was weiß ich, das war ja ein Hype geradezu.“
Wissing führte diese destruktive Haltung maßgeblich auf Christian Lindner zurück: „Also, ich glaube, Lindner hatte immer die Angst, dass wenn wir zu konstruktiv sind, dass die FDP dann als nicht mehr existent oder vergrünt oder jetzt auch links oder sowas wahrgenommen wird. Ich war da etwas optimistischer und nicht so ängstlich vielleicht an dieser Stelle, so würde ich aus meiner Perspektive das sagen, und da hatten wir sicherlich unterschiedliche Positionen.“
Im Podcast wurde Wissing auch auf seine eigene parteipolitische Zukunft angesprochen. Seine Antwort ließ Spielraum: „Ich habe solche Überlegungen nicht, ich bin jetzt völlig anders fokussiert, was Persönliches und Privates angeht, und insofern habe ich solche Gedanken nicht und kann dazu nichts sagen, aber man sollte auch nie irgendwas ausschließen.“
Wissing betonte zudem: „Ich war nur unzufrieden mit dieser Art, wie man diese Regierung beendet hat“, und stellte klar, dass er sich nicht von den liberalen Grundwerten der Partei entfernt habe.
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