Die Ankündigung hoher Autozölle durch den US-Präsidenten Donald Trump entfacht in Deutschland heftige Kritik. Politiker und Verbände mahnen vor den negativen Folgen für den internationalen Handel und die Autoindustrie. Vor allem die SPD und der Verband der Automobilindustrie fordern rasche und entschlossene Gegenmaßnahmen von der EU.
Kritik aus der Politik
Verena Hubertz, SPD-Wirtschaftspolitikerin, verurteilt das Vorgehen des US-Präsidenten scharf. Gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärt sie: „Trumps Zollpolitik ist reine Sandkasten-Politik.“ Sie warnt, dass diese Handelspolitik letztlich allen schade und fordert vom US-Präsidenten, sich für stabile Beziehungen zwischen Europa und Amerika einzusetzen. „Die EU-Kommission hat meine volle Unterstützung dabei, jetzt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Europa muss entschlossen und gemeinsam handeln“, ergänzt Hubertz.
Reaktionen der Automobilindustrie
Auch die Automobilindustrie zeigt sich alarmiert. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, bezeichnet die US-Strafzölle als „Rückschlag für den fairen und weltweiten Handel“. In einem Interview mit „Welt“ betont sie die Bedeutung offener Märkte für die deutsche Wirtschaft. „Wir sind auf offene Märkte alle angewiesen. Die deutsche Wirtschaft natürlich insbesondere“, erklärt Müller. Sie sieht nicht nur die Autohersteller, sondern die gesamte globale Lieferkette betroffen.
Forderungen und Lösungsansätze
Müller fordert eine gemeinsame Reaktion der Europäischen Union und eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb Europas. Sie schlägt eine Reduzierung der Handelshemmnisse auf beiden Seiten des Atlantiks vor. „Man könnte alle Zölle senken, zum Beispiel, statt sie zu erhöhen“, so Müller. Sie weist darauf hin, dass auch in den USA der Druck auf Trump steigen werde, da die US-Verbraucher durch die höheren Preise belastet würden.
Darüber hinaus fordert Müller, dass die Bundesregierung und die EU ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken müssten, da hohe Energiekosten und Bürokratie die Wirtschaft belasteten. Die deutsche Autoindustrie plane in den kommenden Jahren Investitionen in Milliardenhöhe in Forschung und Entwicklung, die jedoch von den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen. „Europa kann auf der Welt Partner einsammeln, die auch verärgert sind über den Konflikt zwischen den USA und China. Wir könnten an der Spitze einer Bewegung stehen, wenn wir wirtschaftlich stark und relevant sind“, resümiert Müller.
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