# Sozialer Pflichtdienst für Senioren gefordert Datum: 19.07.2025 13:20 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/sozialer-pflichtdienst-fuer-senioren-gefordert-616026/ --- Der Soziologe und Generationenforscher Klaus Hurrelmann hat sich für einen sozialen Pflichtdienst für Senioren am Ende ihres Arbeitslebens ausgesprochen. Er betont, dass gesellschaftliche Aufgaben wie die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit nicht allein von jungen Menschen getragen werden sollten, sondern von allen Generationen gemeinsam. Hurrelmann sieht zudem eine hohe Belastung bei der jungen Generation und fordert eine flexiblere Altersgrenze für den Renteneintritt. ## Sozialer Pflichtdienst für Senioren gefordert Klaus Hurrelmann, Soziologe und Generationenforscher, spricht sich für die Einführung eines sozialen Pflichtdiensts für Senioren am Ende ihres Arbeitslebens aus. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ sagte der 81-Jährige: „Von den Jungen zu erwarten, dass sie im Ernstfall allein das Land verteidigen, ist nicht gerecht.“ Nach seiner Ansicht sollten gesellschaftliche Aufgaben, etwa die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit, generationsübergreifend wahrgenommen werden. ### Rentenalter und gesellschaftliches Engagement Alternativ zu einem sozialen Dienst schlägt Hurrelmann vor, das Renteneintrittsalter flexibler zu gestalten. Der Soziologieprofessor äußerte: „Wer fit ist, könnte durchaus länger arbeiten. Mit 65 – oder oft genug schon mit 63 – sind die Leute plötzlich nur noch Privat- und Urlaubsmenschen. Was ist denn das für ein Konzept?“ So könne nach seiner Meinung das Potenzial älterer Menschen stärker für die Gesellschaft genutzt werden. ### Belastung und Erziehung der jungen Generation Mit Blick auf die junge Generation stellt Hurrelmann fest, dass viele junge Menschen aktuell unter politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Krisen leiden. Er sagte dem „Spiegel“: „Da ist eine Ohnmacht, ein Gefühl von Überwältigung.“ Verschiedene Studien zeigten ein hohes Maß an subjektiv empfundener Belastung, Stress, Angst sowie eine Zunahme an psychischen Störungen. „Jung sein ist heute sehr anstrengend“, so der 81-Jährige laut „Spiegel“. Einen Teil der Verantwortung sieht der Generationenforscher bei der Erziehung. „Viele Eltern haben ihre Kinder zu sehr in Watte gepackt und vor allen Gefahren beschützen wollen“, erklärte Hurrelmann gegenüber dem „Spiegel“. Gleichzeitig seien manche Eltern selbst überfordert von den aktuellen Ereignissen. Er schätze, dass ein Drittel „erschöpft und am Rande ihrer Möglichkeiten“ sei. Klaus Hurrelmann ist Professor für Public Health and Education an der Hertie School of Governance in Berlin und war langjährig verantwortlich für die Shell-Jugendstudie. ✨ durch KI bearbeitet, 19. Juli 2025 13:20. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück