Nach einem schweren Dooring-Unfall Ende 2024 will die Stadt Osnabrück die Verkehrssicherheit für Radfahrende auf der Liebigstraße deutlich verbessern. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hatte die Verwaltung bereits im Januar mit der Entwicklung geeigneter Maßnahmen beauftragt. Nun liegt ein Konzept vor, das unter anderem neue Schutzstreifen und – erstmals in Osnabrück – den Einsatz einer so genannten Piktogrammkette vorsieht.
Piktogramme für mehr gegenseitige Rücksichtnahme
Ziel ist es, die bislang teils deutlich zu schmalen Schutzstreifen in Bereichen mit Parkplätzen zu entfernen und durch sicherere Führungen zu ersetzen. Stadteinwärts ist künftig ein durchgehender Schutzstreifen mit 1,50 Metern Breite plus 0,75 Metern Sicherheitsabstand geplant – vom Radschnellweg an der Schlachthofstraße bis zur Kreuzung Nonnenpfad. In Fahrtrichtung stadtauswärts ist eine Piktogrammkette vorgesehen, also eine Reihe von Fahrrad-Symbolen auf der Fahrbahn, die die Sichtbarkeit des Radverkehrs erhöhen und für mehr gegenseitige Rücksichtnahme sorgen soll.
Die Verwaltung betont in einer Mitteilungsvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss, dass bauliche Veränderungen nicht vorgesehen sind – alle Maßnahmen erfolgen durch Fahrbahnmarkierungen. Auch die Einmündungen Luisenstraße und Klosterstraße sollen entschärft werden, indem ihre Radien verringert werden. Dadurch sollen insbesondere die Abbiegegeschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs sinken.
Radentscheid begrüßt die Pläne der Verwaltung
Zustimmung kommt vom Radentscheid Osnabrück, der die Pläne der Verwaltung ausdrücklich begrüßt. Es sei ein wichtiger Schritt, dass die Stadt auf die bekannten Gefahren reagiere – insbesondere, nachdem es zuletzt zu einem schweren Unfall gekommen sei. „Auch wenn wir uns eine schnellere Umsetzung gewünscht hätten, ist die Richtung der Pläne richtig. Jetzt kommt es darauf an, dass der Ausschuss die Maßnahmen zügig durchwinkt, damit keine weitere Zeit verloren geht und einer Umsetzung bis zum Herbst nichts mehr im Wege steht. Die Sicherheit für Radfahrende muss zeitnah verbessert werden“, so Christoph Drepper vom Radentscheid.
Langfristig setzt sich der Radentscheid Osnabrück weiterhin für eine grundlegende Umgestaltung der Liebigstraße zur Fahrradstraße ein. „Nur so kann eine durchgängig sichere und komfortable Verbindung zwischen Innenstadt und Radschnellweg geschaffen werden“, heißt es dazu in einer Mitteilung.