Der Osnabrücker Konstruktivist Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899-1962) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Konkreten Kunst. Der neue Vorstand der Osnabrücker Treuhandstiftung kunst.konkret.konstruktiv vordemberge-gildewart möchte sein Werk nun verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.
Vielseitige Projekte geplant
„Wir bieten neue Blicke auf Friedrich Vordemberge-Gildewart an. Als einer der wichtigsten Vertreter der konstruktiven Kunst des 20. Jahrhunderts lohnt Vordemberge-Gildewart immer wieder die Entdeckung“, erklärt Dr. Stefan Lüddemann, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Geplant sind unter anderem eine Fotoausstellung, ein Tanzprojekt der Osnabrücker Tänzerin Erneste Junge sowie ein Symposium, das Vordemberge-Gildewarts Bedeutung in der internationalen Kunstszene beleuchten soll. Auch beim „Tag der Niedersachsen“ vom 29. bis 31. August 2025 wird das Werk des Künstlers mit speziellen Publikumsangeboten erlebbar gemacht.
Neuer Vorstand, bewährte Expertise
Zum neu gewählten Vorstand der Stiftung gehören neben Lüddemann auch Dr. Hans Peterse (stellvertretender Vorsitzender), Gabriele Grosser, Marita Hopster-Siebert, Bert Karrasch, Niklas Sievert und Torsten Wächter. Sie folgen auf Dr. Siegfried Hoffmann, der seit der Gründung 2018 den Vorsitz innehatte. Lüddemann lobt Hoffmanns Verdienste: „Er hat Vordemberge-Gildewart wieder ins Bewusstsein gerückt und wichtige Impulse gesetzt.“ Hoffmann bleibt der Stiftung als beratendes Mitglied erhalten.
Historische Bedeutung des Künstlers
Friedrich Vordemberge-Gildewart prägte als Mitglied der Gruppe „De Stijl“ und anderer Künstlervereinigungen die Kunst des 20. Jahrhunderts. Nach einer Tischlerlehre in Osnabrück zog er nach Hannover und wurde von den Nationalsozialisten verfemt. Ab 1938 lebte er im Exil in Amsterdam, bevor er 1954 von Max Bill an die Hochschule für Gestaltung in Ulm berufen wurde. Dort starb er 1962.