Das Biomassekraftwerk soll an der Gerhard-Schoeller-Straße in den Stadtteilen Darum-Gretesch-Lüstringen auf dem westlichen Firmengelände entstehen. Die grobe Planung geht von einer Größe von 10.000 Quadratmetern aus.
Nachhaltig statt fossil
Für die Energieproduktion soll Altholz aus einem Umkreis von 100 Kilometern angeliefert werden. Derzeit ist geplant, dass die gewonnene Energie ausschließlich für die Firma Schoeller produziert wird. Diese hat aufgrund ihrer Papierproduktion einen hohen Energiebedarf und möchte durch die Errichtung des Biomassekessels nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Energieträgern werden.

Von der Idee zur Planung
„Die Initiative für das nachhaltige Energiebauwerk ging von der Firma Schoeller aus. Diese ist an die Stadt herangetreten“, sagte der Fachdienstleiter der Stadtplanung Alexander Reuschel im Gespräch mit unserer Redaktion. „Nun müssen die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.“ Aktuell befinden sich die Stadt Osnabrück und die Firma Felix Schoeller in der Planungsarbeit. Der grobe Bauplan ist bereits fertig, nun folgt das konkrete Planungsverfahren. Ein wichtiges Ziel: die Schaffung des Planungsrechts für die wirtschaftlich notwendige Betriebserweiterung.
Der Weg ist lang – Planungsverfahren beginnt
Das Planungsverfahren kann bis zu zwei Jahre dauern. Anschließend, wenn alle Voraussetzungen für den Bau erfüllt sind, kann die Genehmigung gemäß des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BlmSchG) erfolgen. Da es sich um ein größeres Projekt von großer wirtschaftlicher Bedeutung handelt, sind generell höhere Auflagen als für beispielsweise Wohnbereiche zu beachten. So werden in dem Verfahren die Auswirkungen auf die Umwelt durch das Biomassekraftwerk geprüft. Es werden beispielsweise folgende Untersuchungen durchgeführt: Bodenfunktionsbewertung, Verkehrsuntersuchung, Straßenplanung und Versickerungsgutachten.

Mehr Holz, mehr Verkehr – Stadt prüft Ausbau der Zufahrt
Ebenfalls von großer Relevanz ist das Thema Verkehr. In der ersten Planung des Bauwerks ist vorgesehen, dass die Zulieferung über das Gewerbegebiet erfolgt. Die Straße „Am Hegge“ müsste dafür jedoch ausgebaut werden und auch die Gefährdung von Radfahrern durch anliefernde LKW stellt die Stadt vor Herausforderungen. Positiv: Die Anlieferung soll nur werktags und nur tagsüber erfolgen. Anwohner sollten also möglichst ungestört bleiben.
Kraftwerkspläne offengelegt: Wo kann man sich informieren?
Für Interessierte bietet der Fachbereich Städtebau eine Infoveranstaltung am Mittwoch, dem 28. Mai von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Raum C13 der Gesamtschule Schinkel an. Wer die Planunterlagen genauer einsehen möchte, kann entweder im Hausflur des Dominikanerkloster vorbeischauen oder sich auf der Website informieren. Für weitere Fragen steht Frau Sandmann vom Fachbereich Städtebau per E-mail (sandmann@osnabrueck.de) oder Telefon (0541 323-2373) zur Verfügung

– Biomassekraftwerk Gerh.-Schoeller-Str. / Foto: Stadtplanung Osnabrück