# Smartphone-Sicherheitstipps: So schützen Sie Ihr neues Handy vor digitalen Bedrohungen Datum: 15.02.2025 00:17 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/smartphone-sicherheitstipps-so-schuetzen-sie-ihr-neues-handy-vor-digitalen-bedrohungen-566371/ --- Ein neues Smartphone ist schnell eingerichtet – doch wie sieht es mit der Sicherheit aus? Cyberkriminelle entwickeln ständig neue Methoden, um sensible Daten zu stehlen oder Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Schwache Passwörter, unbedachte App-Berechtigungen oder veraltete Software können dabei ungewollt Tür und Tor für Angreifer öffnen. Wer jedoch einige grundlegende Sicherheitseinstellungen vornimmt, kann sein Mobilgerät wirksam vor Bedrohungen schützen. Von sicheren Bildschirmsperren über Zwei-Faktor-Authentifizierung bis hin zum richtigen Virenschutz – wir geben Ihnen Tipps, worauf es wirklich ankommt. ## Grundlegende Sicherheitseinstellungen Ein guter Smartphoneschutz beginnt mit den richtigen Grundeinstellungen. Wichtig sind hier vor allem der PIN-Codefür das Entsperren der SIM-Karte und eine sichere Bildschirmsperre. Die SIM-Karte sollte stets mit einer PIN geschützt sein, um Missbrauch durch Dritte zu verhindern. Wird das Handy gestohlen und die PIN dreimal falsch eingegeben, wird die SIM-Karte automatisch gesperrt. So kann verhindert werden, dass Angreifer hohe Kosten mit der SIM und dem Handytarif verursachen können. Mithilfe einer Bildschirmsperre wird Unbefugten der Zugriff auf das Smartphone verwehrt. Hierbei gibt es drei verschiedene Sperrmethoden: - Muster: Die Entsperrung per Muster ist einfach zu bedienen, doch oft neigen Nutzer dazu, zu einfache Muster zu verwenden. Diese lassen sich häufig leicht erraten. Das gilt insbesondere, wenn Angreifer die Chance haben, das Entsperren öfter zu beobachten. - Zahlencode: Ein Zahlencode ist meist sicherer als ein Muster, vor allem wenn er sechs oder mehr Ziffern hat. - Biometrische Sperrmethoden: Mit am sichersten sind biometrische Entsperrmethoden via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Sie sind schnell und komfortabel zu nutzen, aber nicht unfehlbar. Am sichersten ist es, eine Kombination aus verschiedenen Entsperrmethoden einzurichten – z. B. Fingerabdruck und alternativ einen Zahlencode. Tipp: Der Schutz durch Sperrmethoden kann nur wirken, wenn der Handybildschirm auch wirklich gesperrt ist. Stellen Sie also sicher, dass sich Ihr Smartphone nach kurzer Inaktivität automatisch sperrt. Eine Sperrzeit von maximal 30 Sekunden erhöht die Sicherheit und verhindert unbefugten Zugriff auf Ihr Handy. ## Schutz durch Software und Updates Neben den grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen spielt vor allem eine aktuelle Softwareversion eine zentrale Rolle beim Schutz des Handys. Angreifer nutzen häufig Schwachstellen und Sicherheitslücken, die durch veraltete Betriebssysteme oder Apps entstehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßig Softwareupdates zu machen und stets die neuesten Sicherheitsupdates zu installieren. Am besten aktivieren Sie hierfür die Funktion für automatische Updates direkt bei der Einrichtung des neuen Handys. So kümmert sich Ihr Handy automatisch um die neuesten Updates oder sendet Ihnen Erinnerungen, falls neue Software verfügbar ist. ### Wie sinnvoll ist ein Virenscanner? Ähnlich wie für den Computer gibt es auch fürs Handy verschiedene Apps und Anwendungen für den Virenschutz, die dabei helfen sollen, schädliche Apps oder Schadsoftware zu erkennen. Doch braucht es wirklich einen zusätzlichen Virenscanner für das Smartphone? Die meisten Smartphones, vor allem solche mit dem Betriebssystem iOS, sind bereits durch ihre integrierten Sicherheitsmechanismen ausreichend geschützt. Interessant sind Virenschutz-Apps daher, wenn überhaupt, also vor allem für Android-Nutzer. Der Google Play Store bietet einen eingebauten Virenschutz, der die angebotenen Apps überprüft – wer seine Apps also nur aus dem offiziellen Store bezieht, ist hier meist auf der sicheren Seite. Doch wer als Android-Nutzer nicht auf zusätzlichen Schutz verzichten möchte oder auch gerne Apps aus alternativen Stores bezieht, kann bzw. sollte zusätzlich auf eine Virenschutz-App setzen. ## Datenschutz und App-Sicherheit Viele Apps fordern beim Installieren zahlreiche Berechtigungen an – oft mehr, als sie tatsächlich benötigen. Wer hier unvorsichtig ist und die App-Berechtigungen nicht überprüft, gibt unbewusst private Daten preis oder setzt sich potenziellen Risiken aus. Daher gilt es, die App-Berechtigungen direkt nach dem Installieren bewusst zu prüfen. Viele Anwendungen fordern z. B. Standortdaten oder Zugriff auf die Kontakte, obwohl sie diese für ihre Funktionen nicht benötigen. Prüfen Sie die angeforderten Berechtigungen kritisch und entziehen Sie unnötige Berechtigungen in den Einstellungen Ihres Smartphones. Ähnlich kritisch sollten Sie mit unbekannten Quellen sein – installieren Sie nur Apps aus offiziellen und seriösen Stores und deaktivieren Sie das automatische Installieren von Apps auf Ihrem Handy. Ebenfalls sollten Sie den automatischen Download von Dateien aus dem Internet oder in Ihrem E-Mail-Konto deaktivieren. Schadsoftware wird oft über gefälschte Webseiten, Downloads und Phishing-Mails verbreitet – wer hier unvorsichtig ist und unbekannte Linksangeklickt, riskiert seinen Datenschutz und öffnet Angreifern unbewusst die Türen. Seien Sie bei unbekannten Links, Webseiten und Downloads also misstrauisch und öffnen Sie diese nicht direkt. ## Passwörter und Zwei-Faktor-Authentisierung Für sämtliche Benutzerkonten auf dem Computer wie auch auf dem Handy gilt es, sichere und starke Passwörter zu nutzen. Und auch wenn es sehr bequem ist, sich mit nur einem Klick einzuloggen, sollte man Passwörter in Apps oder im Browser nach Möglichkeit nicht speichern. Denn diese Speicherfunktion macht es nicht nur dem Besitzer, sondern auch fremden Personen leicht, auf Benutzerkonten zuzugreifen. Um sensible Konten zu schützen, vor allem solche mit Kaufberechtigungen oder hinterlegten Zahlungsmitteln, reicht ein starkes Passwort oft nicht aus. Hier bietet die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) eine zusätzliche Sicherheitsebeneund macht es Angreifern schwerer, Zugriff auf persönliche Daten zu erhalten. Neben der Eingabe des Passwortes ergänzt die 2FA den Anmeldeprozess um eine weitere Authentisierung, etwa die Eingabe eines Zahlencodes, der an eine hinterlegte E-Mail oder Telefonnummer geschickt wird. So werden ungewollte Anmeldeversuche unterbunden. ## Daten verschlüsseln und sichern Smartphones speichern zahlreiche persönliche Informationen, die vor unbefugtem Zugriff geschützt werden sollten. Die Verschlüsselung des internen Handyspeichers sorgt dafür, dass gespeicherte Daten nur dann gelesen werden können, wenn das Gerät auch entsperrt ist – auf den meisten modernen Android- und iOS-Smartphones ist diese Verschlüsselung bereits voreingestellt. Anders verhält es sich jedoch bei externen Speichermedien wie etwa SD-Karten – diese werden in der Regel nicht automatisch verschlüsselt. Wer möchte, kann die SD-Karte in den Handy-Einstellungen aber manuell verschlüsselnund seine Daten so zusätzlich schützen. Verschlüsselte SD-Karten können nur mit dem Gerät, mit dem sie verschlüsselt wurden, ausgelesen werden. Wird die SD-Karte also aus dem Smartphone entnommen und in ein anderes Lesegerät eingelegt, werden die Daten dort nicht angezeigt. Dies erhöht die Sicherheit und den Datenschutz, vor allem im Falle von Diebstahl. Doch die verschlüsselte SD-Karte hat auch einen Nachteil: Im Falle eines beschädigten oder kaputten Handyskönnen auch berechtigte Nutzer die Daten nicht mehr auslesen. Dieser Umstand macht es nötig, dass Sie regelmäßige Back-ups Ihrer Dateien erstellen, sodass Sie keine Ihrer wichtigen Daten verlieren, sollte das Gerät kaputtgehen. Wichtig: Eine verschlüsselte SD-Karte kann auch wieder entschlüsselt werden, allerdings nur auf dem Gerät, auf dem sie verschlüsselt wurde. Dazu wird beim Verschlüsseln ein Passwort eingerichtet, das Sie gut aufbewahren sollten. ## Weitere Smartphone Sicherheitstipps - Deaktivieren Sie drahtlose Schnittstellen wie WLAN, Bluetooth oder auch NFC, wenn Sie diese gerade nicht benötigen. So verhindern Sie einen externen Gerätezugriff über diese Kanäle. - Deaktivieren Sie die automatische Verbindung zu öffentlichen WLAN-Netzwerken und nutzen Sie öffentliche Hotspots sehr vorsichtig. - Nutzen Sie Apps, um Ihr Smartphone im Falle von Verlust oder Diebstahl per Fernzugriff zu sperren und richten Sie, wenn möglich, Funktionen wie „Mein Gerät finden“ von Google ein. - Nutzen Sie nach Möglichkeit ein verschlüsseltes VPN (Virtuelles Privates Netzwerk). Das gilt in besonderem Maße, wenn Sie viel in öffentlichen Netzwerken unterwegs sind. Ein VPN schützt Ihre Daten und Ihren Datenverkehr im Internet zusätzlich vor unberechtigtem Zugriff. - Achten Sie auf „https“-Verbindungen im Internet – nur Webseiten mit „https“ garantieren eine verschlüsselte Übermittlung Ihrer Daten im Netz. - Geben Sie acht bei unbekannten Rufnummern, die Sie auf dem Handy anrufen. Auch auf diesem Weg können Angreifer versuchen, Daten abzufangen. - Vor dem Verkauf Ihres Handys sollten Sie alle Speicher bereinigen und das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück