Einige Erwachsene sind als Kind Opfer von sexualisierter Gewalt oder Missbrauch geworden. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer sind davon betroffen und leiden oftmals noch jahrelang an Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Um einen sicheren Ort und Rahmen zum Reden zu schaffen, wird es ab November eine Selbsthilfegruppe für Männer mit Missbrauchserfahrungen in Osnabrück geben.
Rund zwölf Prozent aller Erwachsenen in Deutschland haben in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Übergriffe erlebt. Mit guten Ressourcen und kompetenter Begleitung schaffen etliche zwar einen Weg zurück in ein lebenswertes Leben, viele aber bleiben ein Leben lang gefangen – in posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen oder auch Ängsten. Was meist hilft: darüber sprechen zu können, in einem geschützten, fürsorglichen Rahmen, in einer Gruppe mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Selbsthilfegruppe ab November
Das fällt Männern oft schwerer als Frauen, oft fehlen aber auch entsprechende Angebote. In Osnabrück wird sich das jetzt ändern: ab November soll es in der Friedensstadt eine Selbsthilfegruppe für Männer mit Erfahrungen sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend geben. Initiator ist Max Ciolek, selbst Betroffener und seit kurzem Mitglied im Betroffenenrat beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung. Interessenten können sich unter maennerwollen@daruebersprechen.de melden, sie werden dann über Ort und Zeit informiert.
Symbolfoto: Selbsthilfegruppe für Männer.