Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat zu einer weiteren Waffenruhe und der schnellen Freilassung aller Geiseln der Hamas aufgerufen. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ äußerte er Besorgnis über die humanitäre Situation in Gaza und kritisierte Pläne zur Umsiedlung der Palästinenser.
Waffenruhe und Geiselbefreiung im Fokus
Steffen Seibert betonte die Dringlichkeit einer nachhaltigen Waffenruhe und der Freilassung der Geiseln. „Jetzt ist es das Allerwichtigste, dafür zu sorgen, dass die Waffenruhe hält und dass es weitergeht“, sagte er der „Rheinischen Post“. Er unterstrich, dass die Bezeichnung der Phasen unwichtig sei, sondern vielmehr die Befreiung der Geiseln und der Wiederaufbau in Gaza Priorität hätten.
Kritik an Trumps Plänen und Dank an die USA
Mit Blick auf die Pläne des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Gaza zur „Riviera des Nahen Ostens“ zu machen, äußerte Steffen Seibert Ablehnung. „Deutschland hat diesen Plan über die Köpfe der Palästinenser hinweg klar abgelehnt, so wie es fast alle Europäer – und wichtiger noch – die arabischen Nachbarn Israels getan haben.“ Dennoch betonte er die Rolle der USA im Friedensprozess: „Zunächst einmal verdanken wir dem Sonderbeauftragten Trumps, Steve Witkoff, in nicht geringer Weise das Zustandekommen des Waffenstillstandsdeals mit der Freilassung der Geiseln.“
Humanitäre Hilfe für Gaza
Der Botschafter forderte verstärkte humanitäre Unterstützung für die Menschen in Gaza und kritisierte die kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung. „Es kann nicht richtig sein, die notleidende Bevölkerung von Gaza pauschal den Preis für die entsetzlichen Verbrechen der Hamas bezahlen zu lassen“, so Steffen Seibert zur „Rheinischen Post“. Trotz der scharfen Kritik an der Vorgehensweise der Hamas bei Geiselfreilassungen betonte er, dass die Situation der zwei Millionen Menschen in Gaza nicht ignoriert werden dürfe.
Schließlich äußerte der Botschafter Bedenken über die Blockade der Grenze für internationale Hilfe: „Die Grenze jetzt wieder dicht zu machen für die internationale humanitäre Hilfe steht nach unserer Überzeugung nicht im Einklang mit Israels völkerrechtlichen Verpflichtungen.“ Trotz der Risiken des Missbrauchs der Hilfslieferungen durch die Hamas sei die Unterstützung der notleidenden Bevölkerung unerlässlich.
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