HASEPOST
 
HASEPOST

Schwarzarbeit droht bei höherem Mindestlohn deutlich zu steigen


Die Debatte um die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro in Deutschland sorgt für neue Besorgnis über einen möglichen Anstieg der Schwarzarbeit, insbesondere in Ostdeutschland. Experten und Gewerkschaften warnen vor massiven Ausweichbewegungen und fordern verstärkte Kontrollen und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung.

Experten rechnen mit Milliarden-Verlusten

Der Schwarzarbeitsexperte und emeritierte Ökonomieprofessor der Johannes Kepler Universität Linz, Friedrich Schneider, schätzt, dass eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro zu einem deutlichen Zuwachs an illegaler Beschäftigung führen könnte. „Wenn der Mindestlohn tatsächlich auf 15 Euro steigt, dann steigt die Schwarzarbeit um 3 bis 5 Milliarden Euro, insbesondere in Ostdeutschland“, sagte Schneider den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Schneider begründet dies damit, dass viele Betriebe sich die höheren Mindestlöhne nicht mehr leisten könnten und daher versucht seien, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu geringeren Sätzen illegal zu beschäftigen.

Für das Jahr 2025 prognostiziert Schneider einen Gesamtwert der Schwarzarbeit in Deutschland von 511 Milliarden Euro. Das entspreche etwa 11,5 Prozent des zu erwartenden Bruttoinlandproduktes. Laut Schneider bedeutet dies: „In 2025 werden circa 6 bis 8 Millionen Menschen stundenweise schwarzarbeiten.“

Forderung nach mehr Kontrollen und gezielten Maßnahmen

Der Wirtschaftswissenschaftler vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Dominik Enste, sieht vor allem auf dem Bau großen Handlungsbedarf. Er erklärte: „Die Maßnahmen sollte sich gegen die Wirtschaftskriminalität richten, die im großen Stil stattfindet – auf Großbaustellen, mit systematischer Ausbeutung und auf die Bekämpfung der Steuerhinterziehung“, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Enste betonte, dass die geltenden Regeln systematisch verfolgt und durchgesetzt werden müssten, um effektiv gegen Schwarzarbeit vorzugehen.

Gewerkschaft IG BAU fordert mehr Personal bei Finanzkontrolle

Auch die Industriegewerkschaft IG BAU drängt auf verstärkte Maßnahmen gegen illegale Beschäftigung. Ihr Bundesvorsitzender Robert Feiger sagte den Zeitungen: „Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit muss erheblich ausgeweitet werden.“ Bereits vor zwei Jahren habe die Gewerkschaft eine Verdoppelung des Zollpersonals auf 16.000 Beschäftigte gefordert. „Neuere Zahlen liegen leider nicht vor, wir wissen aber, dass es bislang zu keiner nennenswerten Aufstockung kam“, so Feiger. Er betonte: „Nur so kann man das Problem ernsthaft angehen, um der Schwarzarbeit und dem Mindestlohnbetrug an den Kragen zu gehen.“

durch KI bearbeitet, .

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

Anzeige
-->

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion