# Schuhubert hinter Gittern – wie ein Uhu aus Bohmte Weihnachten bei der Polizei verbrachte Datum: 26.12.2025 18:41 Kategorie: Aktuell URL: https://www.hasepost.de/schuhubert-hinter-gittern-wie-ein-uhu-aus-bohmte-weihnachten-bei-der-polizei-verbrachte-670378/ --- Ein ungewöhnlicher Einsatz hat die Polizeiinspektion Osnabrück am ersten Weihnachtstag beschäftigt – und einen Uhu kam in Polizeigewahrsam. In Bohmte rückten die Beamtinnen und Beamten am Tag nach Heiligabend nicht wegen eines Einbruchs oder Verkehrsunfalls aus, sondern wegen einer großen Eule, die unter einem Carport Zuflucht gesucht hatte – und nicht mehr fliegen konnte. Auf Ihrem WhatsApp-Account berichtet die Polizeiinspektion Osnabrück von dem ungewöhnlichen Einsatz. Los ging es während eines ruhigen Nachtdienstes, als sich eine Familie aus Bohmte bei der Polizei meldete. Unter ihrem Carport sitze eine große Eule, teilten sie mit. Das Tier wirke geschwächt und sei offensichtlich flugunfähig. Die Frage: Könne die Polizei helfen? ## Mit Umzugskarton zum tierischen Einsatz Die Streife machte sich kurzerhand auf den Weg – ausgestattet mit einem Umzugskarton und einer Portion Improvisation. Vor Ort bestätigte sich der Eindruck der Anrufer: Die Eule konnte nicht mehr abheben. Mit der nötigen Ruhe und Vorsicht gelang es den Einsatzkräften, den Vogel behutsam zu sichern. So wurde Schuhubert, in einem Carport in Bohmte gefunden / Foto: PI Osnabrück Ein erster Kontakt führte zu einem langjährigen Ansprechpartner aus Osnabrück, früher Tierarzt und heute überregional bekannt für seine Arbeit mit Wildvögeln. Zunächst gab es grünes Licht: Am nächsten Morgen könne man das Tier vorbeibringen. Für die Nacht brauchte der gefiederte Gast also ein sicheres Quartier. ### Eine Polizeizelle für Schuhubert den Uhu So verbrachte die Eule die Nacht – bodenständig, trocken und geschützt – in einer Polizeizelle. Und weil jede gute Geschichte einen Namen braucht, tauften die Beamtinnen und Beamten ihren besonderen Gast kurzerhand „Schuhubert“. Nach einer ersten Ferndiagnose stand fest: Bei dem Tier handelt es sich um einen Uhu. Am nächsten Morgen folgte jedoch eine Wendung. Der ursprüngliche Ansprechpartner meldete sich erneut und erklärte, inzwischen nicht mehr zuständig zu sein. Weitere Optionen wurden geprüft, doch die Wildvogelauffangstation in Nordhorn fiel aufgrund der Vogelgrippe aus. ### Happy End für den Wildvogel mit fachkundiger Hilfe Am Ende fand sich dennoch eine Lösung und fachkundige Betreuung für den Uhu: Der Tagesdienst brachte Schuhubert in eine Auffangstation nach Sachsenhagen. Dort dann die ernüchternde, aber wichtige Erkenntnis: Der Flügelbruch war alt und bereits verheilt. Der Uhu war vermutlich schon längere Zeit „zu Fuß“ unterwegs. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwo hochgearbeitet, war gestürzt und konnte aufgrund seines schlechten Allgemeinzustands und der winterlichen Kälte nicht mehr ausreichend Nahrung finden. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück