# Schlechte Lebensbedingungen verschärfen psychische Probleme Geflüchteter Datum: 24.01.2025 16:30 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/schlechte-lebensbedingungen-verschaerfen-psychische-probleme-gefluechteter-558079/ --- Die psychische Gesundheit von Geflüchteten in Deutschland wird stark durch ihre oft prekären Lebensbedingungen in Massenunterkünften sowie durch rechtliche Unsicherheiten belastet. Lukas Welz, Geschäftsleiter der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF), kritisiert die unzureichenden Hilfsangebote und die politischen Rahmenbedingungen, die zur Verschärfung dieser Problematik beitragen. ## Unzureichende Unterbringung Lukas Welz, Geschäftsleiter der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF), beschreibt, dass traumatisierte Geflüchtete häufig in gemeinschaftlichen Zimmern untergebracht werden, was ihre psychischen Belastungen verstärkt. „Die Unterkünfte sind in der Regel Massenunterkünfte. Schwer traumatisierte Menschen werden in Gemeinschaftszimmern untergebracht, darunter auch Kinder“, sagte Welz gegenüber ntv. Neben der belastenden Wohnsituation sind auch die langwierigen Klärungen des Rechtsstatus eine zusätzliche Stressquelle für die Betroffenen. ### Rechtliche Unsicherheiten und Ausgrenzung Welz weist darauf hin, dass der unsichere Rechtsstatus der Geflüchteten oftmals jahrelang ungeklärt bleibt und von Debatten über Abschiebungen begleitet wird. „Das ist ein hoher Unsicherheitsfaktor“, so Welz. „Viele sind zur Passivität verdammt, dürfen nicht arbeiten gehen und haben keine sozialen Möglichkeiten, den Tag zu gestalten oder sich selbst zu ermächtigen.“ Auch rassistische Ausgrenzung trage zu einer starken psychischen Belastung bei, die bereits vorhandene Erkrankungen verschärfen oder sogar auslösen könne. ### Fehlende Unterstützung und politische Problematik Der BAfF-Geschäftsleiter kritisiert zudem das unzureichende Hilfsangebot für psychisch belastete Geflüchtete. „Eine psychosoziale Beratung, die stabilisierend oder auffangend wirken könnte, fehlt in vielen Unterkünften.“ Oft werde eine psychische Erkrankung nicht einmal erkannt, und das Asylbewerberleistungsgesetz schließe Geflüchtete von Sozial- und Gesundheitsleistungen aus. „Das führt dazu, dass nur ein Bruchteil jener, die psychotherapeutischen Behandlungsbedarf haben, diesen auch finanziert bekommen.“ Welz geht davon aus, dass diese Situation möglicherweise politisch gewollt ist, um Deutschland unattraktiver für Geflüchtete zu machen. „Die Politik lässt sich treiben von rechtspopulistischen Forderungen. Das Argument ist ja, Deutschland für geflüchtete Menschen möglichst unattraktiv zu machen“, erklärte er. Am Mittwoch machte ein Vorfall in Aschaffenburg Schlagzeilen, bei dem ein offenbar psychisch kranker Mann aus Afghanistan ein Kind und einen Erwachsenen umbrachte. Welz zufolge wurde der Täter in eine Umgebung verlegt, „in der die psychosoziale Anbindung nicht ausreichend war, obwohl er davor in psychiatrischer Behandlung war“. ✨ durch KI bearbeitet, 24. Januar 2025 16:30. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück