# Schienengüterverkehr leidet unter veralteter Infrastruktur und Versäumnissen Datum: 21.06.2025 11:49 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/schienengueterverkehr-leidet-unter-veralteter-infrastruktur-und-versaeumnissen-606674/ --- Sigrid Nikutta, Vorständin Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo, sieht grundlegende Versäumnisse im Schienengüterverkehr. Sie kritisiert insbesondere die Vernachlässigung der Branche in Politik und Öffentlichkeit sowie die veraltete Infrastruktur. Zugleich zeigt sie sich angesichts der Pläne der Bundesregierung optimistisch und betont die Bedeutung der Schiene für den Klimaschutz. ## Strukturelle Probleme im Schienengüterverkehr Sigrid Nikutta, Vorständin Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo, sieht im Schienengüterverkehr in Deutschland erhebliche, über Jahre gewachsene Defizite. „Das Problem ist struktureller Natur. Der Schienengüterverkehr spielte lange in der öffentlichen Wahrnehmung und der Politik keine Rolle“, sagte sie dem Nachrichtenportal T-Online. Nach Ansicht von Nikutta bestand über Jahrzehnte Unsicherheit darüber, ob der Schienengüterverkehr weiter betrieben und ausgebaut werden sollte. „Strecken wurden stillgelegt, der Lkw schien als einfachere Alternative“, so Nikutta weiter. Heute wisse man jedoch, „dass die Schiene einer der wichtigsten Hebel für den Klimaschutz ist.“ ### Herausforderungen bei Infrastruktur und Digitalisierung Als zentrales Problem bezeichnet Nikutta die bestehende Infrastruktur. Diese sei „zu alt, zu störanfällig und zu voll“. Besonders betroffen seien laut Nikutta die Knotenpunkte in Städten wie Köln, Hamburg, Mannheim und Berlin. „Eine Spontanheilung der Pünktlichkeit wird es nicht geben. Es hilft nur, das Gesamtnetz langfristig zu modernisieren“, erklärte sie gegenüber T-Online. Auch die Digitalisierung und der Einsatz von KI sieht Nikutta als entscheidende Maßnahmen, „aber das alles kostet Geld und Zeit“. ### Rolle der Politik und Einsatzfähigkeit im Krisenfall Blickt Nikutta auf die neue Bundesregierung, äußert sie sich zuversichtlich: „Ich nehme äußerst positiv wahr, dass die Schiene und auch der Güterverkehr eine Rolle spielen – und vor allem auch im Koalitionsvertrag verankert sind.“ Allerdings rechne sie nicht mit schnellen Lösungen: „Mit Schnellschüssen rechne ich aber nicht.“ Zur Einsatzfähigkeit der Bahn im Verteidigungsfall zeigt sich Nikutta überzeugt. „Selbstverständlich sind wir in Deutschland und Europa in der Lage, die Krisenlogistik zu stemmen“, sagte sie gegenüber T-Online. Man stehe im engen Austausch mit der Bundeswehr und europäischen Partnern. Der Ukraine-Krieg habe gezeigt, wie schnell die Bahn auf neue Anforderungen reagieren könne. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 21. Juni 2025 11:49. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück