Weltweit wird am dritten Mittwoch des Monat Mai (dieses Jahr am 16. Mai) um 19 Uhr in Gedenken an die Todesopfer bei Fahrradunfällen ein Ride of Silence veranstaltet. So auch in Osnabrück (Treffpunkt ist vor der OsnabrückHalle).

Rund 80 Fahrradfahrer haben sich zusammen auf eine neun Kilometer lange Strecke begeben. Die Route führte an den sogenannten Ghost Bikes vorbei, die an Standorten in Osnabrück stehen, an denen Fahrradfahrer tödlich verunglückt sind. Blumen und Kerzen werden von den Teilnehmern an den Ghost Bikes platziert.

[videopress WmSZvSsj]

An der Kreuzung Kommenderiestraße / Johannistorwall wurde 2014 das erste Ghost Bike aufgestellt. „Zum Glück wurde diese für Radfahrer gefährliche Stelle entschärft“, so Wolfgang Driehaus, 2. Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). In Hellern wurde im vergangenen Jahr das letzte und damit sechste Mahnmal aufgestellt. Seit 2000 spricht man von 20 in Osnabrück tödlich verunglückten Fahrradfahrern.

Eine leise Veranstaltung

Der Ride of Silence fand gestern zum vierten Mal in Osnabrück statt und misst jedes Jahr um die 90 Fahrradfahrer. Die Ursprungsidee stammt aus den USA. Öffentlichkeitsarbeit wird für diese Veranstaltungen nicht betrieben. „Es ist eine ernste und leise Veranstaltung. Plakate sind laut. Das passt nicht“, erklärt Wolfgang Driehaus.

Wolfgang Driehaus
Wolfgang Driehaus mit seinem Fahrrad, das ein Auto ersetzt. Foto: Jasmin Schulte

„Das Problem ist in Osnabrück hauptsächlich der mangelnde Ausbau der Infrastruktur. Ein gesellschaftliches Problem ist das Verkehrsklima und es muss daran gearbeitet werden, dass der Verkehr entschärft wird. Es muss mehr Miteinander und weniger Gegeneinander herrschen“, positioniert sich Wolfgang Driehaus bestimmt. Er betont die Wichtigkeit der Vision Zero. Keiner soll umkommen, sondern alle ankommen.