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Rheinmetall-Chef sieht Osnabrücker VW-Werk als geeigneten Standort für Rüstungsproduktion

Osnabrück könnte eine entscheidende Rolle in der Umstrukturierung der deutschen Rüstungsindustrie spielen. Ein von unserer Redaktion bereits Ende vergangenen Jahres skizziertes Szenario, das in den Sozialen Medien vielfach als Fake-News abgetan wurde, nimmt nun offensichtlich tatsächlich Fahrt auf.

Der CEO der Rüstungsschmiede Rheinmetall nennt die „Friedensstadt“ Osnabrück konkret als möglichen neuen Produktionsstandort für Kriegsgerät.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender des Rüstungskonzerns Rheinmetall, bezeichnete nach Berichten der Financial Times und weiteren Artikeln internationaler Medien, die sich teils auf Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters stützen, das Osnabrücker VW-Werk als „sehr geeignet“ für eine Umstellung auf militärische Produktion. „Dann kann man auch überlegen, ob ein Werk wie Osnabrück, das ich für sehr geeignet halte, (…) ob man sich dort engagieren könnte“, so der Rüstungsmanager.

Widersprüchliche Aussagen von Volkswagen-Chef Blume

Volkswagen hatte bereits im Dezember angekündigt, verschiedene Szenarien für die Zukunft des ehemaligen Karmann-Werks im Osnabrücker Stadtteil Fledder zu prüfen. Dabei steht auch ein Verkauf zur Debatte, der Arbeitsplätze erhalten und Restrukturierungskosten vermeiden könnte. VW-Chef Oliver Blume erklärte jedoch noch Anfang dieser Woche gegenüber dem ZDF: „Mit der Rüstungsindustrie gibt es dort noch keine tiefergehenden Gespräche – wir haben einen großen Lösungsraum.“

Dass es für Rheinmetall eine Entscheidung für Osnabrück und die dort bereits bestehenden Strukturen geben könnte legt hingegen eine Aussage von Papperger nahe, mit der ihn die Financial Times zitiert: „Es ist viel komplexer, etwas zu bauen, als etwas zu nutzen, das bereits vorhanden ist“, betonte Papperger

Umbau von Cabrio-Spezialist zur Waffenschmiede wird teuer

Papperger betonte, dass eine Umstellung eines Automobilwerks auf Panzerproduktion erhebliche Investitionen erfordern würde. „Fabriken für Panzerproduktion benötigen Schwerlastkräne und entsprechende Tragfähigkeiten.“ Eine konkrete Entscheidung hänge jedoch von gesicherten Großaufträgen ab, wie beispielsweise für den Schützenpanzer Lynx.

Volkswagen und Rheinmetall arbeiten bereits eng zusammen

Die Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und Volkswagen besteht bereits in der Produktion von militärischen Lkw durch das Joint Venture Rheinmetall MAN Military Vehicles. Papperger machte deutlich, dass man bereit sei, schnell zu handeln, sollte sich eine passende Gelegenheit ergeben: „Eines ist klar: Bevor ich in Deutschland eine neue Panzerfabrik baue, schauen wir uns natürlich bestehende Standorte an.“

Rückblick: so reagierten HASEPOST-Leser auf eine erste Meldung über einen Rheinmetall-Einstieg im Dezember:

Screenshot: Facebook
Screenshot: Facebook

 

 
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

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