Der Präsident des Verbands der Reservisten der Bundeswehr, Patrick Sensburg, fordert eine Volksabstimmung zu der Frage, ob eine wiedereingeführte Wehrpflicht auch für Frauen gelten sollte. Eine Änderung des Grundgesetzes wäre hierfür notwendig. Der gesellschaftliche Diskurs über die Wehrpflicht wurde laut Sensburg bei der Aussetzung 2011 nicht ausreichend geführt.
Forderung nach Volksabstimmung
Patrick Sensburg, Präsident des Verbands der Reservisten der Bundeswehr, hat eine Volksabstimmung über die Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen ins Gespräch gebracht. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärte Sensburg: „Wer die Wehrpflicht auf Frauen ausweiten möchte, braucht dafür eine Änderung des Grundgesetzes.“ Er befürwortet eine Volksbefragung zu diesem Thema, um ein besseres Verständnis darüber zu erlangen, wo die Gesellschaft in dieser Frage steht.
Fehlender Diskurs bei Aussetzung 2011
Sensburg kritisiert, dass im Jahr 2011, als die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, kein ausreichender gesellschaftlicher Diskurs stattfand. „Den gesellschaftlichen Diskurs darüber haben wir 2011 nicht geführt – das habe ich schon damals kritisiert“, betonte er. Laut Sensburgs Ansicht sei es notwendig, die öffentliche Meinung in diese grundlegende Entscheidung mit einzubeziehen.
Kritik am Wehrdienst-Modell
Der Präsident des Reservistenverbandes äußerte sich zudem kritisch über das von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) entworfene Wehrdienst-Modell. Er bezeichnete es als „eigentlich nur eine Art Werbekampagne“ und warf dem Modell vor, dass es lediglich darauf abzielt, 5.000 Interessenten zu gewinnen. „Es werde als Wehrpflicht verkauft, dabei gehe es nur darum, 5.000 Interessenten zu finden, und davon würden einige wieder abspringen“, sagte Sensburg dem „Tagesspiegel“. Dies sei den großen Aufwand nicht wert, so seine Einschätzung.
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