Reinigungskräfte protestieren vor Piepenbrock-Zentrale gegen „Lohn-Drückerei“

Im Rahmen bundesweiter Warnstreiks kommt es an diesem Mittwoch (16. Oktober 2019) in Osnabrück erneut zu Protesten von Reinigungskräften. Im Fokus der Osnabrücker Branchenriese Piepenbrock.

Rund 100 Streikende demonstrieren am Vormittag vor der Firmenzentrale. Damit wollen sie den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Der Grund: Die Verhandlungen über einen neuen Rahmentarifvertrag für das Gebäudereiniger-Handwerk sind festgefahren. Zum Streik aufgerufen hat die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU.

Geänderte Arbeitsverträge zu schlechteren Konditionen

Nach Informationen der IG BAU tut sich insbesondere der „Big Player“ Piepenbrock damit hervor, Reinigungskräften geänderte Arbeitsverträge zu schlechteren Konditionen vorzulegen. Diese Praxis hat die Gewerkschaft mit einem „Dirty-Job-Pranger“ in der vergangen Woche öffentlich gemacht. In Änderungsverträgen, die der IG BAU vorliegen, hat Piepenbrock Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit zum Teil kräftig zusammengestrichen und damit gegen den bisherigen – und weiterhin geltenden – Rahmentarifvertrag verstoßen. Auch beim Urlaub sei Piepenbrock forsch vorgegangen: „Der Gebäudereiniger ist per Arbeitsvertrag verpflichtet worden, Urlaub zu nehmen, wenn aus betrieblichen Gründen nicht gearbeitet werden kann. Das ist so nicht zulässig“, stellt IG BAU-Regionalleiter Christian Wechselbaum klar. Zudem habe Piepenbrock den Urlaub auf das gesetzliche Minimum reduziert und dem Beschäftigten damit „mal eben acht Urlaubstage gestrichen“.

Um diese Praxis zu stoppen, brauche die Reinigungsbranche dringend einen neuen Rahmentarifvertrag, fordert Wechselbaum: „Gerade die entscheidenden Punkte – von Lohn-Zuschlägen bis zum Urlaub – müssen für alle Firmen verbindlich geregelt sein. Mit der wachsenden Wildwestmanier in der Gebäudereinigung muss Schluss sein.“


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