# Reiche fordert längere Lebensarbeitszeit wegen demografischem Wandel Datum: 25.07.2025 16:20 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/reiche-fordert-laengere-lebensarbeitszeit-wegen-demografischem-wandel-618224/ --- Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, angesichts des demografischen Wandels ihre Arbeitszeit zu verlängern. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe) betonte Reiche, dass mehr und längeres Arbeiten unerlässlich sei, um die sozialen Sicherungssysteme zu entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten. ## Appell an die Bürger: Mehr und länger arbeiten Katherina Reiche erklärte gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass es auf Dauer nicht funktionieren könne, wenn die Menschen lediglich zwei Drittel ihres Erwachsenenlebens arbeiteten und ein Drittel in Rente verbringen würden. „Es kann auf Dauer nicht gut gehen, dass wir nur zwei Drittel unseres Erwachsenenlebens arbeiten und ein Drittel in Rente verbringen“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Sie verwies auf den demografischen Wandel und die steigende Lebenserwartung, die es unumgänglich machten, die Lebensarbeitszeit zu erhöhen: „Der demographische Wandel und die weiter steigende Lebenserwartung machen es unumgänglich: Die Lebensarbeitszeit muss steigen.“ Den Anreiz für Frühverrentungen wolle Reiche stoppen und stattdessen Anreize schaffen, länger zu arbeiten. Sie betonte im Gespräch mit der Zeitung: „Im internationalen Vergleich arbeiten die Deutschen im Durchschnitt vergleichsweise wenig“, sagte Reiche dem Blatt. „Wir müssen mehr und länger arbeiten.“ Ihr zufolge hätten Unternehmen, die sowohl in Deutschland als auch in den USA Standorte unterhalten, berichtet, dass deutsche Beschäftigte im Durchschnitt 1.340 Stunden im Jahr tätig seien, während amerikanische Beschäftigte auf 1.800 Stunden kämen. ### Frühverrentung und individuelle Lebenswege Zur Diskussion um Frühverrentung präzisierte Katherina Reiche, dass sie Verständnis für körperlich anstrengende Berufe habe, etwa am Bau oder in der Pflege. Sie stellte aber auch fest: „Es gibt aber auch viele, die länger arbeiten wollen und können“, so Reiche. Ihrer Ansicht nach besteht das Lebensglück für viele Menschen nicht allein darin, möglichst früh in Rente zu gehen, sondern ihre Erfahrung weiter einzubringen: „Das Lebensglück besteht für viele Menschen eben nicht allein darin, möglichst früh in Rente zu gehen, sondern ihre Erfahrung weiter einbringen zu können.“ ### Kritik an Gesetzentwürfen und Herausforderungen für Sozialversicherungen Zu den Gesetzentwürfen von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) bezüglich Rentenpaket und Tariftreue stellte Katherina Reiche klar, dass diese Novellen noch nicht beschlossen seien, sondern weiterhin in der Regierung beraten würden. „Hier haben wir intern unsere Kritik geäußert und Änderungen durchgesetzt.“ Sie betonte die Verbindlichkeit des Koalitionsvertrags, äußerte jedoch Zweifel an dessen langfristiger Wirksamkeit: „Aber ich sage auch: Was im Koalitionsvertrag an Reformen steht, wird auf Dauer nicht reichen.“ Reiche warnte zudem vor einer Überlastung der sozialen Sicherungssysteme: „Die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen stießen an ihre Grenzen. Die sozialen Sicherungssysteme sind überlastet“, warnte Reiche. Sie hob hervor, dass die Kombination aus Lohnnebenkosten, Steuern und Abgaben den Faktor Arbeit in Deutschland langfristig nicht mehr wettbewerbsfähig mache: „Die Kombination aus Lohnnebenkosten, Steuern und Abgaben machen den Faktor Arbeit in Deutschland auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig.“ Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 25. Juli 2025 16:20. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück