So viel Demo war wohl noch nie vor und während einer Sitzung des Osnabrücker Stadtrats. Gleich drei heute auf der Tagesordnung zur Diskussion stehende Themen mobilisierten Bürger dazu sich vor dem Rathaus zu versammeln um die Ratsmitglieder auf ihre Positionen aufmerksam zu machen.

Mit Abstand die größte Demo vor dem historischen Rathaus – auch rückblickend auf die vergangenen Jahre – mobilisierten Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde des Ratsgymnasiums, die zuvor durch die Innenstadt gezogen waren.
Auf Plakaten und in Sprechchören betonte die Gruppe, dass sie den “Solitär”-Bau als Erweiterung des Ratsgymnasiums deutlich gegenüber des vom Stadtbaurat angeregten Anbau bevorzugen.

So viel Demo war lange nicht vorm Rathaus
So viel Demo war lange nicht vorm Rathaus

Von den Protestierenden wurden mehrere Plakate präsentiert, die klarmachten, dass es ihrer Ansicht nach nicht um die Ausgrenzung von Menschen mit einer Körperbehinderung geht, sondern der “Solitär” die bessere von drei heute zur Diskussion stehenden Entwürfen sei.

Demonstration gegen Umbau des Flüchtlingshauses

Zahlenmäßig erheblich kleiner war eine Gruppe, die gegen den Umbau des Osnabrücker Flüchtlingshauses am Natruper Holz protestierte, das nach Vorstellung der Landesregierung zu einem zentralen Abschiebezentrum werden soll.

Auch gegen die Flüchtlingspolitik des Landes wurde demonstriert
Auch gegen die Flüchtlingspolitik des Landes wurde demonstriert

Stadt soll von Nazis enteignetes Haus übernehmen

Lediglich ein Bürger – wobei hier sicher nicht Quantität für Qualität steht – demonstrierte vor der Rathaustür für den Ankauf und die Sanierung des Gebäudes in der Herderstraße 22. Die Immobilie gehörte der später in Auschwitz ermordeten jüdischen Unternehmerfamilie Flatauer, die durch das NS-Regime per Zwangsversteigerung enteignet wurde.

Das Haus in der Herderstraße 22 soll in städtischem Eigentum erhalten bleiben
Das Haus in der Herderstraße 22 soll in städtischem Eigentum erhalten bleiben (der Mann auf dem Foto wollte leider nicht mit seinem Gesicht veröffentlicht werden, den Wunsch respektieren wir selbstverständlich)