Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow sieht in der verstärkten Nutzung von Tiktok keinen Ausweg aus den verhärteten politischen Debatten, die durch soziale Medien befeuert werden. Ramelow spricht sich stattdessen für neue Konzepte und mehr direkte Demokratie in Deutschland aus, wie er im Gespräch mit der „Welt“ betont.
Kein Allheilmittel Tiktok
Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow hält den Ausbau von Tiktok-Kanälen nicht für geeignet, die Verhärtung politischer Debatten in Deutschland aufzulösen. „Zu glauben, man brauche nur noch einen Tiktok-Kanal mehr, löst das Problem nicht“, sagte Ramelow der „Welt“.
Die erfolgreiche Strategie der Linken bei der Bundestagswahl sei zwar teilweise auf den Einsatz von Tiktok zurückzuführen, an der sich neben Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek auch Ramelow beteiligte. Dennoch betonte Ramelow: „Aber Tiktok zu bedienen, war nicht mehr meine Arbeit: Das waren junge Leute, die das mit mir und für mich gemacht haben.“ Er habe Vertrauen gehabt und sich darauf eingelassen, aber: „Gewollt habe ich es nicht. Diese Form der Präsentation ist nicht meine Welt“, sagte Ramelow gegenüber der „Welt“.
Ruf nach mehr direkter Demokratie
Anstelle einer stärkeren Social-Media-Präsenz fordert Ramelow neue Ansätze zur Stärkung des gesellschaftlichen Diskurses. „Wir müssen die Verhärtungen und geschlossenen Räume durchbrechen. Deutschland braucht mehr direkte Demokratie, mehr Volksabstimmungen“, sagte Ramelow. Weiter äußerte er: „Die panische Angst, dass eine Volksabstimmung schlechte Stimmung auslösen könnte, führt dazu, dass die schlechte Stimmung immer schlechter wird. Ich sage: mehr Mut.“
Erfahrungen mit Anfeindungen im Netz
Im Interview sprach Ramelow auch offen über persönliche Angriffe im Internet. Zuletzt sei er, wie er öffentlich machte, mit einer Morddrohung gegen sich und seine Familie konfrontiert worden. „Es gibt Situationen, da muss ich meine Seele schützen“, so Ramelow. Er halte zwar viel aus, aber es gebe Grenzen: „Ich habe immer viel weggesteckt, aber wenn es um die Familie geht, wird es unerträglich“, sagte der Linke-Politiker laut „Welt“.
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