Der Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Dennis Radtke (CDU), verteidigt Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) gegen Kritik an dessen Aussagen zur Stahlproduktion. Merz hatte Zweifel am schnellen Wechsel zu wasserstoffbetriebenen Stahlwerken geäußert und damit Diskussionen ausgelöst.
Diskussion um grünen Stahl
Merz hatte zuvor infrage gestellt, dass der „schnelle Wechsel zum wasserstoffbetriebenen Stahlwerk erfolgreich sein wird“. Als grüner Stahl gilt nachhaltig produzierter Stahl, häufig durch den Einsatz von Grünem Wasserstoff, welcher mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird. Im Gegensatz zur Produktion von blauem oder grauem Wasserstoff ist grüner Wasserstoff CO2-frei.
Kritik und Erwartungen
Dennis Radtke betonte im Podcast „Berlin Playbook“ des „Politico“ (Mittwochausgabe), dass man nicht von Anfang an auf eine komplette Umstellung auf grünen Stahl in Deutschland setzen könne. „Wenn wir diese Farbenlehre zur Anwendung bringen, dann hätte Friedrich Merz mit seiner Skepsis leider recht. Und das kann aber nicht unser Anspruch sein – weder meiner noch der der CDU insgesamt“, erklärte der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels.
Europäischer Stahlgipfel gefordert
Radtke sieht viel Handlungsbedarf, um Stahl aus Deutschland und der EU wettbewerbsfähig zu halten. „Wir müssen in Deutschland runter mit den Energiekosten, und zwar nachhaltig. Und die Europäische Union muss über Handelsschutz-Instrumente diskutieren“, forderte er. Er drängte auf einen „europäischen Stahlgipfel“ mit Industrie, Gewerkschaften und Betriebsräten, um konkrete Vereinbarungen zu treffen. „Da ist meine Erwartungshaltung auch sehr klar in Richtung Ursula von der Leyen. Aber da ist auch meine Erwartungshaltung klar an die neue Bundesregierung, die mit großer Sicherheit von Friedrich Merz angeführt werden wird“, sagte der Bochumer Europaabgeordnete.
Radtke bekräftigte zudem seinen Einsatz für Merz als Kanzler: „Er wäre ein Kanzler der Stahlkocher. Er wäre ein Kanzler der Arbeitnehmer.“
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