Putin rechtfertigt Angriff auf Ukraine mit historischen Ansprüchen und westlicher Bedrohung

In einem kürzlich geführten Interview mit dem US-Moderator Tucker Carlson hat der russische Präsident Wladimir Putin erneut den Angriff auf die Ukraine mit historischen Ansprüchen und einer vermeintlichen Bedrohung durch den Westen begründet. Putin warf dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneut vor, Neonazis zu unterstützen und zeigte sich bereit, den Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden.

Putins Begründungen zum Ukraine-Konflikt

Wladimir Putin begann das zweistündige Interview mit einer ausführlichen Darstellung von Russlands historischen Ansprüchen und der angeblichen Bedrohung durch westliche Länder. Diese Argumentation ähnelte der, die er wenige Tage vor dem Angriff auf die Ukraine vor zwei Jahren geäußert hatte. Putin kritisierte Länder wie Deutschland und die USA dafür, dass sie ihr Versprechen gebrochen hätten, die Ukraine nicht in die Nato aufzunehmen. “Wir möchten niemanden angreifen”, betonte Putin, “wir wollen nur das russische Volk verteidigen”. Er versicherte, dass Russland keine weiteren Länder wie Polen oder Lettland angreifen oder Soldaten dorthin schicken werde, es sei denn, sie würden von dort aus angegriffen.

Putin über den ukrainischen Präsidenten und mögliche Verhandlungen

Putin warf dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, Neonazis zu unterstützen. Er äußerte erneut seine Bereitschaft, den Konflikt durch Verhandlungen zu beenden. Dabei erwähnte er ein Dokument, das Russland für die zurückliegenden Verhandlungen mit der Ukraine in Istanbul vorbereitet hatte, aber abgelehnt worden sei. Die Ukraine hat in der Vergangenheit wiederholt einen vollständigen Rückzug russischer Truppen gefordert und möchte mittlerweile auch die Krim zurück.

Putins Kritik an Deutschlands Haltung und das Interview

Putin bezeichnete das Verhalten Deutschlands im Hinblick auf die Nord-Stream-Pipelines und die unterbrochene Gasversorgung als “logisch nicht nachvollziehbar”. Er bemängelte, dass die Bundesregierung mehr von anderen westlichen Ländern getrieben sei als von ihren eigenen Interessen. Das Interview, das am 6. Februar im Moskauer Kreml aufgezeichnet wurde, ist das erste TV-Interview, das Putin seit Kriegsbeginn einem westlichen Journalisten gegeben hat. Carlson ist ein ehemaliger Moderator bei “Fox News”, der oft für seine bedingungslose Unterstützung von Donald Trump und gelegentliche Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannt war. Seit seinem Rauswurf bei “Fox News” veröffentlicht Carlson regelmäßig Beiträge im Internet. Das Interview mit Putin erhielt in der ersten Stunde nach Veröffentlichung auf Twitter über zehn Millionen Aufrufe.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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