Vor Beginn des Prozesses gegen die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette warnt der Extremismusforscher Alexander Straßner vor überzogenen Erwartungen. „Wer neue Erkenntnisse zur RAF erwartet, wird enttäuscht werden“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Verhandelt werden Raubüberfälle, die nach der Auflösung der Roten Armee Fraktion begangen worden seien.
Prozess und Erwartungen
Der Extremismusforscher Alexander Straßner kommentierte die bevorstehende Verhandlung gegen Daniela Klette, die in den 1980er-Jahren als Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) aktiv gewesen sein soll. Straßner betonte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass, abgesehen von ihrer Vergangenheit, der Prozess kaum Aufmerksamkeit erregen würde. Der Ausgang des Verfahrens hängt laut Straßner maßgeblich von Klettes Bereitschaft zur Aussage ab, die er jedoch für unwahrscheinlich hält. „Als Angehöriger der RAF-Opfer würde ich mir ziemlich gelackmeiert vorkommen,“ meinte er weiter.
Risiken und Herausforderungen
Straßner, der sich seit Jahrzehnten mit Linksextremismus und der RAF befasst, sieht in dem Verfahren vor dem Landgericht Verden die Gefahr eines „Eigentors“ der Behörden. Der enorme Organisationsaufwand, einschließlich der Errichtung eines neuen Gerichtssaals, könnte als Sonderbehandlung interpretiert werden und der Verteidigung als Argument dienen, den Prozess zu politisieren. Straßner merkt an, dass ähnliche Fehler bereits in den 1970er- und 80er-Jahren in früheren RAF-Prozessen gemacht worden seien.
Hintergründe und Ausblick
Der Prozess gegen Daniela Klette beginnt am Dienstag. Sie war im Februar 2024 nach mehr als 30 Jahren im Untergrund in Berlin festgenommen worden. Ihr werden mehrere bewaffnete Überfälle zur Last gelegt. Die Ermittlungen zu möglicherweise weiteren RAF-Verbrechen werden parallel fortgeführt, allerdings ohne bisherige Anklageerhebung. Straßner geht von einer Verurteilung aufgrund schwerer Raubüberfälle aus, möglicherweise mit einer Bewährungsstrafe.
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