Protestaktion gegen die Todesstrafe: Theater Osnabrück wird erneut beleuchtet

Das Theater Osnabrück leuchtet zum Protest gegen die Todesstrafe. Am 30. November ist es wieder soweit. / Foto: Stadt Osnabrück (Archivbild)

Am Mittwochabend (30. November) bringen erneut weltweit Städte ihren symbolischen Protest gegen die Todesstrafe zum Ausdruck, darunter auch Osnabrück. In der Friedensstadt wird das Theater in besonderer Weise beleuchtet. Die Aktion organisiert die Gemeinschaft Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen des 21. Internationale Aktionstages „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe.”

Wie bereits in den vergangenen Jahren werden auch diesmal die Verantwortlichen des Osnabrücker Theaters dafür sorgen, dass ihr Gebäude illuminiert wird. Stellvertretend für die gesamte Friedensstadt Osnabrück wird durch diese Aktion auch diesmal die besondere Verbundenheit der Theater-Belegschaft mit weltweiten Aktionen für Humanismus, Menschenrechte und einen toleranten Umgang miteinander dokumentiert.

Rund 300 deutsche Städte machen mit

Seit 2002 und somit schon 20 Jahren wird der Aktionstag der „Cities for Life“ mit Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft durchgeführt, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Diese weltweit größte Mobilisierung von Städten möchte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens lenken. In Krisenzeiten benötigen die Menschenrechte Unterstützung mehr denn je.

In Deutschland beteiligen sich fast 300 Städte wie Berlin, Leipzig und Köln, aber auch viele kleinere Städte am Aktionstag. Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, wie zum Beispiel eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Dichterlesungen, Begegnungen mit Zeugen oder Projekte in Schulen.

Erfolge im Kampf gegen die Todesstrafe

In den vergangenen Jahren wurden Erfolge auf dem Weg der Abschaffung der Todesstrafe erzielt. Im Dezember 2020 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit 123 Ländern verabschiedet. Vier neue Staaten unterstützen das Moratorium zum ersten Mal. Im Dezember dieses Jahres verabschiedet die UN-Generalversammlung eine neue Resolution für ein weltweites Moratorium für die Todesstrafe, in der Hoffnung, die Bewegung für die universale Abschaffung der Todesstrafe weiter zu stärken.

Erfolge gibt es auch in diesem Jahr zu vermelden. Am 27. Mai stimmte die Nationalversammlung der Zentralafrikanischen Republik per Akklamation für die Abschaffung der Todesstrafe, die noch vom Präsidenten der Republik zu verkünden ist. Afrika ist somit auf dem Weg, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juni 2022 wurde in Kasachstan die neue Verfassung durch ein Referendum akzeptiert, in der die Todesstrafe nicht mehr vorkommt. Gute Nachrichten gibt es auch aus den USA, denn mit Südstaat Virginia hat der 23. US-Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft. Insgesamt ist über einen längeren Zeitraum hinweg eine Abnahme der Todesurteile festzustellen, auch wenn Angaben nicht immer überprüft werden können.

Leider bleiben besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind aus Krisengebieten steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. Todesurteile werden häufig wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteilen führen, wie dies in diesem Jahr in Myanmar geschehen ist. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.

Sant’Egidio kämpft gegen die Todesstrafe

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in ca. 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Sie hat 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten. Die Organisation ist weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

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